Archiv der Kategorie: Straßen

Bereits in früher Zeit führte hier eine bedeutende Handelsstraße die von Frankfurt über Limburg nach Köln führte und hier eine weitere Verbindung zwischen Rhein und Wetterau kreuzte. Noch heute sind diese Verbindungen im Grundzuge vorhanden. Es treffen sich die Bundesstraßen B 8 und B 275 im Ortsgebiet, am so genannten „Dalles“.

Über die Bundesstraße 275 zum Autobahnanschluss Idstein (5 Minuten) ist auch der Bahnhof Idstein und damit die Reginalbahnlinie 20 nach Frankfurt und Limburg über diesen Weg zu erreichen. An den Bushaltestellen Schwalbacher Straße und Auf der Lind halten Nahverkehrsbusse der Linien 230 (Idstein – Esch – Bad Camberg) und 231 (Wüstems – Esch – Niedernhausen). Mit der Linie 233 kann die Alteburgschule in Heftrich von Schulkindern direkt erreicht werden

Schwalbacher Straße 3

Colonialwaren Wilhelm Ries, später Mänscher, später Knorr

Das Gebäude wurde gemäß der Inschrift über der Tür im Jahr 1732 von Carl und Anna Christ erbaut. Die Inschrift lautet:

Gott behits fir Fever vnd Brand

in Gottes Schvtz steh ich Carl Christ vnd Anna Rosina baven mich

1732

Im Laufe der Jahre wurde das Haus ständig verändert, es entstand der auf der Ansichtskarte oben abgebildete Anbau mit Überbauung der Hofeinfahrt. Im Zuge dessen wurde auch der Dachstuhl gedreht. Der Überbau und der nebenstehende Hausteil dürften dann noch vor dem 2. Weltkrieg wieder abgebrochen worden sein. Dabei entstand ein Walmdach dessen Giebel wieder in Richtung Straße zeigte.

Das Haus beherbergte Anfang des 20. Jahrhunderts einen von drei Kolonialwarenläden. Besitzer war Wilhelm Ries. Auf Ihn folgten „Mänschersch“, danach Arno Knorr, der das Geschäft zum Schluss führte.

Anfang der 1990er Jahre erfolgte eine Denkmalgerechte Wiederherstellung unter Freilegung des Fachwerkes und Wiederherstellung der ursprünglich giebelständigen Ausrichtung.

Schwalbacher Str. 3, Umbau 1990er Jahre

In den 1990er Jahren wurde im hinteren Hofbereich ein kleines Reformhaus betrieben.

Quellen:

Recherche nach Kulturdenkmälern und Gesamtanlagen (no date). Available at: http://denkxweb.denkmalpflege-hessen.de.
Wald, H. (2012) Eine kleine Chronik von Einem, der die Straßen von klein auf erlebt und auf ihnen gelebt hat. Waldems.

Außerhalb

Rund um Esch gibt es einige Orte, die eben „außerhalb“ des eigentlichen Ortsgebietes liegen. Das können Anlagen wie der Grillplatz, der Sportplatz oder auch die Aussiedlerhöfe sein. Manche haben eine Adresse an einer Straße, manche auch nicht.

  • Grillplatz
    Der Grillplatz von Esch liegt außerhalb an der B 8 in Richtung Königstein. Er befindet sich in einem alten Steinbruch, in dem früher Schiefer abgebaut wurde. Ab 1974 Jahren wurde der Grillplatz errichtet und nach und nach ausgebaut. 1976 entstand dort eine Hütte, die Waldschänke genannt wurde, ab 1989 im Außenbereich Sitzbänke und Tische auf Steinsockeln. Erst in … Weiterlesen: Grillplatz
  • Hammermühle
    Nordöstlich außerhalb des Ortes im Emsbachtal, an der Straße nach Niederems wurde 1822 von Johann Peter Schönborn eine Schleifmühle mit Bauernhof errichtet. 1826 wurde die Mühle in eine Eisenschiede umgebaut. Verarbeitet wurde vornehmlich Alteisen, dass bei den Auslieferungen des Schmiedemeisters zwischen Frankfurt und Montabaur eingesammelt wurde. Die benötigte Holzkohle für die Essen wurde in den nahen Wäldern … Weiterlesen: Hammermühle
  • Hirtesenmühle
    Das Mühlengehöft liegt, streng genommen, bereits auf Walsdorfer Gebiet und gehört damit politisch zu Idstein. Allerdings sind die Bewohner schon seit jeher nach Esch in die Kirche gegangen, und auch sonst gab und gibt es viele Beziehungen nach Esch. Die Mühle liegt in der Verlängerung der Wiesenstraße am heutigen Radweg nach Walsdorf, etwa einen Kilometer … Weiterlesen: Hirtesenmühle
  • Kläranlage
    Nach dem 2. Weltkrieg stiegen die Einwohnerzahlen der Gemeinden im Taunus deutlich an. War man Jahrhundertelang ohne zentrale Abwasserentsorgung ausgekommen wurden nun Kläranlagen notwendig. Die erste für Esch und die Nachbarorte entstand an der B8 unweit des Hof Hammer, nördlich der Emsbach. Im Jahr 1977 schlossen sich Waldems mit allen Ortsteilen, Idstein mit dem Ortsteil … Weiterlesen: Kläranlage

Im Brühl

In der Flur „Im Brühl“ liegt zwischen Auf der Schur, Schulgasse und Festplatz ein bislang unbebautes Wiesenareal im Besitz von Hessen Forst. Bereits im Dorfentwicklungsplan Waldems-Esch von 1987 wurde eine Bebauung dieses Areals angeregt. In den 2010er Jahren konkretisierte sich das Vorhaben dort eine Altenpflegeheim zu bauen. Dafür kaufte die Gemeinde zunächst das Grundstück und veräußerte es dann an einen Bauträger.

Neben dem Altenpflegeheim sollen dort auch mehrere Wohnhäuser entstehen. Mit den Bauarbeiten zur Erschließung des Geländes wurde Ende 2020 begonnen, ebenso mit dem Verkauf der projektierten Wohnhäuser. Anfang 2021 begannen die Bauarbeiten an dem Altenpflegeheim.

Stand der Bauarbeiten Im Brühl, Januar 2021

Die neu entstandene Straße zweigt zwischen den Häusern Auf der Schur 4 und 6 ab und soll als Einbahnstraße ausgeführt werden.

    Quellen:

    Ingenierubüro Marcus Schönherr (2018) ‘Bebauungsplan “Im Brühl - Seniorenwohnen”’.
    Architektur + Planung v. Freischlad B. Holz (1987) ‘Dorfentwicklungsplan Waldems-Esch’. Edited by Gemeinde Waldems.

    Schwalbacher Straße – Bushaltestelle

    An der Schwalbacher Straße befindet sich in der Nähe der Brücke über den Schlabach in beide Fahrtrichtungen eine Bushaltestelle. Bis in die 1990er Jahre waren die Wartehallen zwar befestigt, aber nicht einheitlich und im Falle der Halle in Richtung Idstein auch sehr unansehnlich.

    Bereich der Haltestelle Schwalbacher Straße mit alter Wartehalle, 1980er Jahre. Foto: Günter Seybert

    Gemäß der Feststellung im Dorfentwicklungsplan von 1987 behinderte die Ausführung der Haltestelle auch den Einblick in die Bachaue, so dass der Bach im Dorf nicht wahrgenommen werden kann. Es wurden in der Folge die alten Wartehallen abgerissen und zwei neue, offenere Wartehallen in form von Stahlskelettkonstruktionen ober- und unterhalb der Brücke über dem Bachbett hängend ausgeführt. Die Straße zwischen den beiden Hallen wurde farbig gepflastert um die Besonderheit der Situation zu betonen.

    Die Bushaltestelle in der Schwalbacher Straße, Januar 2021

    Diese Pflasterung wurde im Zuge der Sanierung der Schwalbacher Straße in den 2000er Jahren wieder entfernt.

    Mit der Neugestaltung des ÖPNV-Angebotes im Untertaunus gewann die Haltestelle eine neue Bedeutung, teilweise hielten bis zu 4 Busse gleichzeitig, um Anschlüsse zu gewährleisten. Sie Situation entspannte sich erst mit dem Bau des Busbahnhofes Auf der Lind.

    Quellen:

    Architektur + Planung v. Freischlad B. Holz (1987) ‘Dorfentwicklungsplan Waldems-Esch’. Edited by Gemeinde Waldems.

    Kläranlage

    Nach dem 2. Weltkrieg stiegen die Einwohnerzahlen der Gemeinden im Taunus deutlich an. War man Jahrhundertelang ohne zentrale Abwasserentsorgung ausgekommen wurden nun Kläranlagen notwendig. Die erste für Esch und die Nachbarorte entstand an der B8 unweit des Hof Hammer, nördlich der Emsbach.

    Im Jahr 1977 schlossen sich Waldems mit allen Ortsteilen, Idstein mit dem Ortsteil Heftrich und Galshütten mit Oberems zum Abwasserverband „Obere Ems“ zusammen, um die Finanziellen Belastungen des Neubaus eines gemeinsamen, modernen Klärwerkes stemmen zu können.

    Zunächst wurden in umweltschonender Bauweise die Sammler, also die Zuleitungen zum Klärwerk, angelegt. Ende 1978 wurde mit dem ersten Bauabschnitt begonnen, es entstanden durch das Fischbachtal und entlang der Schlabach die Hauptsammler Esch/Steinfischbach und Heftrich/Bermbach.

    Im Frühjahr 1980 wurde mit dem Bau des neuen Klärwerkes begonnen. Es entstand bereits auf Walsdorfer Gemarkung unweit der B8 gegenüber der Einmündung des Fischbachtals. In der Folge entstanden in den Ortsteilen Sammelbecken, so etwa in Esch unter dem Festplatz. Bis 1987 wurde die Maßnahme abgeschlossen und alle Waldemser Ortsteile, zusätzlich Oberems und Heftrich, waren an das neue Klärwerk angeschlossen.

    Zum 01.01.2015 hat sich der Abwasserverband Emsbachtal aus den bisherigen Abwasserverbänden Obere Ems (Sitz in Waldems) und Mittlere Ems (Sitz in Bad Camberg) gebildet. Am 15.01.2015 fand die konstituierende und zugleich erste Sitzung der Verbandsversammlung des neuen Verbands statt. Ziel war die weitere Optimierung der Abwasserentsorgung durch den Anschluss des bestehenden Abwassernetzes an die Kläranlage in Niederselters.

    Dies erfolgte durch den Bau einer Verbindungsleitung von dem bestehenden Klärwerk „Obere Ems“ nach Würges, von wo aus eine weiterleitung des Abwassers nach Niederselters über bestehende Leitungen möglich wurde. In der Folge wurde das Klärwerk „Obere Ems“ abgebrochen und an seiner Stelle ein Regenüberlaufbecken erstellt, um die Leitung nach Niedereselters nötigenfalls zu entlasten.

    Der Abwasserverband Emsbachtal ist zusammen mit den Verbänden Runkel-Villmar, Goldener Grund und Idstein im Kläranlagen-Betriebsverband KBV Ems- und Wörsbachtal organisiert, der die technische Unterhaltung und den Betrieb der Entsorgungsanlagen übernimmt.

    Quellen:

    Kreisausschuß des Rheingau-Taunus-Kreises (ed.) (2016) Jahrbuch Rheingau-Taunus-Kreis.
    KBV Ems- und Wörsbachtal (no date) Abwasserverband Emsbachtal. Available at: https://www.kbv-badcamberg.de/news/2015-01-28-abwasserverband-emsbachtal.html (Accessed: 7 January 2021).
    Kreisausschuss des Rheingau-Taunus-Kreises (ed.) (1985) Jahrbuch Rheingau-Taunus-Kreis.

    Frankfurter Straße 14

    Die Häuser Baum (links) und Weller (rechts) in der Frankfurter Straße. Foto: Familie Weller

    Anwesen Weller. Zu Zeiten von Helmut Wald bewohnt von Heinrich Weller II und seiner Frau Anna. Neuer Anbau anstelle der alten Scheune. Wohnhaus direkt an das Anwesen Baum angebaut. Heute noch im Familienbesitz.

    Quellen:

    Wald, H. (2012) Eine kleine Chronik von Einem, der die Straßen von klein auf erlebt und auf ihnen gelebt hat. Waldems.

    Frankfurter Straße 12

    Die Häuser Baum (links) und Weller (rechts) in der Frankfurter Straße. Foto: Familie Weller

    Anwesen Baum. Zu Zeiten von Helmut Wald Wohnhaus von Wilhelm Baum und seiner Frau Mine. Wilhelm Baum war der Dorffriseur und für die Haltung des Gaisbockes für die Tierzucht im Ort zuständig. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts Wohnhaus von Otto Baum. Altes Vorderhaus in Stampflehm-Bauweise, modernes Hinterhaus (12a) aus den 1990er Jahren.

    Quellen:

    Wald, H. (2012) Eine kleine Chronik von Einem, der die Straßen von klein auf erlebt und auf ihnen gelebt hat. Waldems.

    Hofgasse 3

    Anwesen Hofgasse 3 (Leichtfuß, genannt Rechener), vermutlich Anfang des 20. Jahrhunderts als Kaiserliche Postagentur. Foto: Gertrud Leichtfuß

    In der Hofgasse 3 befand sich, entsprechend einem Bild dass mir von Gertrud Leichtfuß zur Verfügung gestellt wurde, zeitweise ein Postamt. Da das Schild über der Tür die Aufschrift „Kaiserliche Postagentur“ trägt, lässt sich das in die Zeit vor dem Jahr 1919 datieren. Natürlich kann das Bild auch später entstanden sein.

    Zum Haus gehört eine Scheune, es gibt einen modernen Anbau an der Rückseite.

    Der Hausname ist „Rechener“, der Familienname Leichtfuß, heute Schneider. Das Haus befindet sich noch im Familienbesitz.

    Schulgasse 12

    Im Jahr 1975 wurde in der Schulgasse, auf dem alten „Turnplatz“, ein modernes Postamt errichtet. Es löste die alte Poststelle in der Schwalbacher Straße 24 ab. Neben dem Schalterraum mit zwei Schaltern (von denen meist nur einer genutzt wurde) gab es eine Postfachanlage im Vorraum, einen Fernsprecher und Parkplätze für die Postfahrzeuge, mit denen die Nachbarorte beliefert wurden. Es wurde auch eine Wohnung eingebaut, die wohl für Postbedienstete gedacht war.

    Die Post wurde Mitte der 2000er Jahre geschlossen. Das Gebäude wurde von der DRK Rettungsdienst Rhein-Main-Taunus gGmbH angemietet und seit 2005 ist dort ein rund um die Uhr besetzer Rettungswagen stationiert. Das Gebäude wurde um eine Wagenhalle erweitert und seither stetig umgebaut, so dass sich dort inzwischen auch ein Zentrallager für den Rettungsdienst befindet.

    Zeitungsartikel zum Richtfest am Postamt, 2. August 1975. Foto: R. Wick