Das Regiment wurde 1821 im Zuge der Reorganisation der kurhessischen Armee als „Leib-Garde-Regiment“ aus zwei bestehenden Regimentern (Leib-Grenadier-Garde und Garde-Grenadiere) gegründet und in Bad Homburg stationiert.
Teile der Einheit wurden 1849 im Dänischen Krieg zusammen mit der Nassauische Armee eingesetzt.
Nach der Annektion Kurhessens durch Preußen im Deutschen Krieg 1866 wurde das Regiment in die preußische Armee überführt und erhielt verschiedene Kompanien anderer bisheriger Regimenter. Ab 1867 wurde es Hessisches Füsilier-Regiment Nr. 80 genannt und nahm als solches am Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 teil. In diesem Krieg fiel Generalleutnant von Gersdorff, in dessen Andenken das Regiment 1889 seinen Nachnahmen als Ehrenbezeichnung erhielt.
Im 1. Weltkrieg wurde das Regiment an der West- und Ostfront eingesetzt. Es bildete zusammen mit dem 1. Kurhessischen Infanterie-Regiment Nr. 81 die 42. Infanterie-Brigade im XVIII. Armee-Korps. Zahlreicher Escher zogen mit diesem Regiment, damals in Wiesbaden stationiert, in den Krieg, einige ließen dabei ihr Leben. Mitglieder des Regiments waren u.a.:
Willi Ernst, Adolf Körner, Ludwig Moll, Karl Moog, Wilhelm Stamm und Adolf Werner.
Adolf Engel wurde 1911 in Esch als Sohn von Karl Christian Engel und Philippina Henriette Moll geboren. Er war Neffe von Karl Moll. Verheiratet war er mit Henriette „Henni“ Guckes und hatte mit Ihr zwei Kinder, Irmgard und Karl Adolf. Adolf Engel diente im 2. Weltkrieg als Unteroffizier und fiel 1944 in Sili im heutigen Lettland, bei den schweren Kämpfen im so genannten Kurland-Kessel. Er liegt auf dem Soldatenfriedhof in Saldus, dem ehemaligen Frauburg, begraben.
Karl Moll wurde 1885 in Esch im heutigen Haus Kirchgasse 4 als Sohn von Fritz Moll (*1852 +1928) und seiner Frau Wihlhelmine (*1854 +1917) geboren. Er arbeitete als Zimmermann u.a. für Wilhelm Wolfsheimer und nahm wie seine Brüder Wilhelm, Karl, Ludwig und Adolf am 1. Weltkrieg teil, wo er am 24. Februar 1918 im Rang eines Serganten (Unteroffizier) schwer verwundet wurde.
Nach dem Krieg war er Mitbegründer und Vorsitzender des Arbeiter-Gesangverein „Sängergruß“. Er war mit Wilhelmine Luise Engel (*1892, +1972) verheiratet und baute 1929 das Haus in der heutigen Schwalbacher Straße 49 (früher Wörsdorfer Weg, landläufig „In der Hohl). Er hatte vier Kinder, Werner Karl, Martha (später Füll), Irmgard (später Liebig) und Hannah. Er stand der sozialdemokratischen Partei nahe, und soll in der Zeit des Nationalsozialismus weiterhin informelle Treffen seiner Parteigenossen organisiert haben. Zudem wird erzählt, dass er zum Ende des 2. Weltkrieges mehrer Jungen, die die SS zur Mitarbeit im Volkssturm zwingen wollte, versteckte. Er starb 1955 mit 70 Jahren.
Am Ort finden sich Reste von ehemaligen Steinbrüchen und Lehmgruben. Zu deren Betrieb ist mir wenig bekannt, auch die zeitliche Einordnung fällt schwer. Als recht sicher anzusehen ist, dass die Brüche wie auch die Lehmgruben hauptsächlich den Bedarf an Baumaterial für den eigenen Ort deckten und nicht der industriellen Fertigung für den Absatz in großem Stil dienten.
In den Steinbrüchen wurde Schiefergestein abgebaut. Es diente hauptsächlich als Baumaterial für Kellergeschosse, nur vereinzelt wurde auch höher gemauert, wie etwa im Ahlen zu sehen. Zudem kommen Schiefer-Verblendungen an Fassaden und auch Dacheindeckungen in Betracht, wie etwa in großem Stil an der evangelischen Kirche zu sehen.
Schieferbergbau, im Tagebau, wurde zumindest an zwei Stellen betrieben. Am heutigen Grillplatz sind die Spuren deutlich zu erkennen. Gegenüber des Petershammer finden sich ebenfalls Reste eines Tagebaus, allerdings gibt es dort auch einen Stollen, so dass hier ggf. auch ein Untertage-Abbau oder eine Sondierung für den Abbau anderer Materialien in Betracht kommt.
Lehm für Decken und Gefache wie auch Lehmziegel waren ebenfalls ein verbreitetes Baumaterial. Im Bereich der oberen Frankfurter Straße gab es, dort wo heute das Haus Frankfurter Str. 25 (ehemals Werner Diehl) steht, bis in die 1940er Jahre eine Lehmgrube. Diese wurde auch als „Säukaut“ bezeichnet und im frühen 20. Jahrhundert vom Schweinehirten Fritz Moll genutzt. Der obere Teil dieser Grube, heute der Grünstreifen zwischen B8 und alter Frankfurter Straße zwischen dem Anwesen Muth und der Treppe zum Grillplatz wurde verfüllt, u.a. sollen hier auch Abfälle der Gerberei Rheingans abgelagert worden sein, erinnert sich Wilhelm Hahn.
Auch im Bereich der heutigen Schwalbacher Straße, unterhalb des Treff3000-Marktes, existierte eine solche Grube sowie eine Ziegelbrennerei, die Helmut Wald der Familie Jung zuordnet. Auch hier ist die zeitliche Einordnung schwierig, Wald berichtet, das das heute dort stehende Haus Schwalbacher Str. 55 der Familie Görke (früher Jahnke) um 1925 gebaut worden sei.
Zudem dürfte Esch im frühen 20. Jahrhundert noch mittelbar vom Bergbau in Heftrich betroffen gewesen sein. Dort war um 1900 in der Flur „In dem Böhrer“ ein Silbervorkommen entdeckt worden, von 1912 bis 1925 wurden dort Erze im Untertagebau abgebaut, es gab sogar einen Förderturm. Die Abfuhr des gewonnenen Matrials erfolgte durch die Firma Lob aus Würges mit Pferdefuhrwerken über die Straße nach Esch und weiter zur Bahn nach Camberg.
Karl Friedrich Ludwig Moll wurde in Esch im heutigen Haus Kirchgasse 4 als Sohn von Fritz Moll (*1852 +1928) und seiner Frau Wihlhelmine (*1854 +1917) geboren. Er diente wie seine Brüder Wilhelm, Karl und Adolf im 1. Weltkrieg und war Angehöriger der 2. Kompanie des Füsilier-Regiment „von Gersdorff“ (Kurhessisches) Nr. 80. Er gilt seit dem 15. September 1914 an der Marne in Frankreich als vermisst.
Im 1. Weltkrieg, der am 28. Juni durch das Attentat auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand ausgelöst wurde und einen Monat später begann, lagen die Fronten im Osten und im Westen, Kampfhandlungen auf dem Gebiet des Deutschen Reiches gab es kaum. So blieb auch Esch vor direkter Kriegseinwirkung verschont. Dennoch wurden zahlreiche Männer aus dem Ort als Soldaten in den Kampf geschickt und nicht wenige wurden verwundet, getötet oder gelten bis heute als vermisst.
Gemäß der Inschrift auf dem Ehrenmal am Friedhof sind die folgenden Escher Männer im 1. Weltkrieg gefallen oder werden vermisst:
1918 Wilhelm Freund, Georg Schüttig, Georg Engel, Wilhelm Leichtfuß, Wilhelm Saame, Emil Stamm, August Stahl, Christian Moog, Adolf Schaus, Adolf Schüttig, Max Löwenstein, Albert Bund (vermisst)
Darüber hinaus wurden viele Escher Soldaten in den Kämpfen teils schwer verwundet, so etwa Adolf Kimpel, Wilhelm Engel, Wilhelm Baum, Hermann Saame, Heinrich Weller, Willy Schneider,Karl Schönborn,Karl Moll und sicher noch einige mehr. Einige trugen dabei Behinderungen davon, die sie zeitlebens begleiten sollten.
Auch wenn es zu keinen Kampfhandlungen in Esch und der Umgebung gekommen ist waren die Auswirkungen des großen Krieges überall sichtbar. Bereits im August 1914 wurden auf Befehl des kommandierenden generels des XVIII. Armeekorps, von Schenck, alle Schulen geschlossen, damit die notwendigen landwirtschaftlichen Arbeiten auch ohne die zum Kriegsdienst einberufenen Männer durchgeführt werden konnten.
Schulgärten, später auch Turn- und Spielplätze sollten mit Kartoffeln und Gemüse bestellt werden. Es wurden durch die Kinder der Orte Sammlungen von Gummi- und Lederresten, Altpapier und Bucheckern (zur Ölgewinnung) durchgeführt.
Unmittelbar nach dem Kriegsende wurde in Folge des Waffenstillstand von Compiègne, der am 11. November 1918 unterzeichnet wurde, die alliierte Besetzung aller linksrheinischen Gebiete und aller Gebiet in 30 Kilometern Radius von strategisch wichtigen Brückenköpfen durchgeführt. Esch lag gerade am Rand diese Besatzungszone, die Grenze verlief im Goldenen Grund zwischen Walsdorf und Würges. Starke französische Truppenkontingente lagen in Idstein. 1925 wechselte die Besatzung von den Franzosen an die Briten, von denen wiederum Einheiten in Idstein lagen.
Obwohl das offizielle Gründungsdatum der Sängervereinigung mit 1883 angegeben wird, existieren Dokumente die belegen, dass der Chor bereits vor dem Deutsch-Französichen Krieg von 1870/71 existiert hat und mit dem Dirigenten Direktor Gut an der Siegesfeier am 6. August 1871 teilgenommen hat. Damals hieß der Chor „Eintracht zu Esch“. In den Folgejahren war Direktor Höngen der Dirigent. 1887 gab der Verein sich eine neue Satzung. Wilhelm Hahn war 1889 Präsident, 1891 war es Karl Engel, danach folgte Ludwig Baum.
Die letzten Aufzeichnungen vor dem 1. Weltkrieg finden sich 1910. Im Krieg und danach ruhte der Gesangsbetrieb offenbar weitgehend. Nach dem großen Krieg fanden sich weiterhin keine Aufzeichnungen zur „Eintracht“. Dafür gründete sich 1921 der Arbeiter-Gesangverein „Sängergruß“. Gründungsmitglieder waren Karl Moll, Wilhelm Jung, Karl Eichmann, Heinrich Weller, Wilhelm Weller, Hermann Moog, Hermann Saame, Robert Saame, Wilhelm Ott, Adolf Pabst, Wilhelm Engel, Karl Wolfsheimer, August Müller, Karl Räuscher, Wilhelm Moog und Willi Weller.
Ab 1925 finden sich auch wieder Aufzeichnungen zur „Eintracht“, deren Vorsitzender damals Ernst Schneider war. 1930 wurde Julius Lieber sein Nachfolger. Im Zuge der nationalsozialistischen Gleichschaltung wurden die beiden Vereine im Jahr 1933 zur „Sängervereinigung Eintracht Esch“ zusammen geschlossen. Vereinsführer wurde Karl Klapper I, Fritz Seel aus Oberems wurde der gemeinsame Dirigent. 1937 fand dann ein großes Sängerfest auf dem Festplatz in der Rausch statt, Dirigent war inzwischen der Lehrer Hans Muhl. Kriegsbedingt kamen die Vereinsaktivitäten nach 1939 so gut wie zum Erliegen, 1945 wurden alle Vereine durch die amerikanische Besatzung zunächst verboten.
1946 kam es bereits zur Neugründung des Vereins, der sich zunächst weiterhin „Sängervereinigung Eintracht“ nannte. Als Wegbereiter dieses Schrittes werden der Bürgermeister Hermann Leidig und der Pfarrer Wilhelm Bauer genannt. Vorsitzender wurde zunächst Karl Moll, der auch den „Sängergruß“ mit gegründet hatte und als Chorleiter fungierten in kurzer Folge die Lehrer Winkler und Lenzen aus Esch. Gustav Ax wurde 1948 neuer Vorsitzender und sollte es 22 Jahre lang bleiben. 1949 wurde der Verein nach Mitgliederbeschluss in „Sängervereinigung Esch“ umbenannt und 1950 wurde der Lehrer Wilhelm Kalkofen neuer Chorleiter.
In den 1950er Jahren wuchs der Chor zeitweilig auf 56 Sänger an und entfaltete neben vielfältigem musikalischem Engagement auch schauspielerische Leistungen. So wurden im Saalbau Lanz verschiedene Laienspiele aufgeführt, darunter bekannte Stücke wie „Die Geierwally“, „Der Freischütz“ und „Ännchen von Thurau“.
1967 folgte dem Wilhelm Kalkofen als Chorleiter sein Enkel Erhard Osterer. 1968 feierte der Verein sein 85jähriges Jubiläum auf dem Schulturnplatz in der Schulgasse. Gustav Ax stellte 1971 sein Amt als Vorsitzender zur Verfügung. Ihm folgte Herbert Dambeck nach. 1974 wurde unter der Leitung von Heinz Buhlmann ein Kinderchor ins Leben gerufen. 1978 übernahm Alfred Saame das Amt des Vorsitzenden. 1980 wurde Hans Peter Jung aus Bleidenstadt Chorleiter.
Lange Zeit fanden die Chorproben im so genannten „Gemeinderaum“ neben dem Gasthaus zum Taunus statt. Das Gasthaus wurde auch als Vereinslokal der Sängervereinigung bezeichnet. Im Juni 1983 wurde das 100jährige Jubiläum des Vereins mit einem großen Zeltfest auf dem Festplatz gefeiert. Neben einem bunten Programm mit bekannten Künstlern fand auch ein großer Chorwettbewerb statt, bei dem so viele Chöre teilnahmen, dass fast alle öffentlichen Gebäude bis hin zum Kindergarten als Probenlokale genutzt werden mussten.
Im Jahr 1990 gab der damalige Chorleiter des Kinderchors Harald Hess aus beruflichen Gründen sein Amt auf. Da kein Nachfolger gefunden werden konnt wurde der Chor in der Folge aufgelöst. 1993 wurde das 110jährige Jubiläum des Chores mit einem bunten Abend gefeiert. 1997 zog der Chor mit dem Proberaum vorübergehend in die katholische Kirche um die Zeit bis zum endgültigen Umzug in das Dorfgemeinschaftshauses zu überbrücken. Im Vorfeld hatte es Meinungsverschiedenheiten bezüglich der Nutzungsvereinbarung zwischen dem Verein und der Gemeinde gegeben. Mit der Beilegung der Differenzen im Jahr 1998 wurde der „Sängerrraum“, offiziell Clubraum 1 genannt, eingerichtet, wo Donnerstags die Chorproben stattfanden. Im Mai 1998 fand das 110jährige Jubiläum wiederum mit einem bunten Abend und einem Frühschoppen statt.
Im Jahr 2000 übernahm der Verein vom inzwischen aufgelösten Vereinsring die Betreuung des Grillplatzes, wozu ein Vertrag abgeschlossen wurde. Auf dem Hessentag in Idstein 2002 erhielt der Verein die Zelterplakette, eine staatliche Auszeichnung die an besonders verdiente Chöre verliehen wird. Im Jahr 2008 wurde das 125jährige Jubiläum gefeiert. Auch noch in den Folgejahren nahmen die Sänger, trotz immer weiter sinkender Zahl der aktiven an Wettstreiten, Konzerten und Leistungssingen teil. Auch wurden regelmäßig Schlachtfeste auf dem Grillplatz durchgeführt und Liedbeiträge zum Volkstrauertag in Esch und Niederems geleistet. Inzwischen (2015) wurde der Gesangsbetrieb eingestellt, da zu wenige Mitglieder sich noch aktiv beteiligten. Vorsitzender der Sängervereinigung war zuletzt Heinz Rücker.