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Jagdgenossenschaft Esch

Jagdgenossenschaften werden in Hessen über den § 8 des hessischen Jagdgesetzes (HJagdG) als Körperschaften des öffentlichen Rechts unter Aufsicht der Jagdbehörden definiert. In Ihr organiseren sich die Grundeigentümer eines Jagdbezirks. Die Jagdgenosschenschaft verpachtet in der Regel die Jagd des Jagdbezirks aus mindestens 10 Jahre an einen Jagdpächter, der dann auch z.B. die Haftung für Wildschäden übernimmt.

Die Erlöse aus der Jagdpacht werden zur Führung der Vereinsgeschäfte und Unterhaltung der Jagdhütte (oberhalb des Grillplatzes, direkt über dem Wasserbehälter gelegen)  sowie zur Unterstützung sozialer Zwecke oder örtlicher Vereine gemäß Beschluss der Jagdgenossenschaftsversammlung verwendet.

Aktueller Jagdvorsteher ist Wilhelm Hahn.

Hof Hahn

Das Wohnhaus des Hof Hahn wurde 1904 (Bauinschrift) am westlichen Ortsrand von Wilhelm Hahn erbaut. Der Hof wurde später von Fritz Hahn (*1901, +1989) und seiner Frau Charlotte (geb. Schneider, *1912, +1994) und heute von Wilhelm Hahn betrieben.

Quellen:

2. Weltkrieg

Wehrmachtssoldaten 1940 beim Gasthaus Zum Taunus, mit Tankstelle. Foto: R. Wick

Wehrmachtssoldaten 1940 beim Gasthaus Zum Taunus, mit Tankstelle. Foto: R. Wick

Der 2. Weltkrieg hatte großen Einfluss auf die Entwicklung des Dorfes. Zwar blieb Esch im Allgemeinen von größeren Kampfhandlungen verschont, dennoch musste ein Großteil der männlichen Bevölkerung zum Wehrdienst einrücken und nicht wenige wurden verwundet, getötet oder werden bis heute vermisst. Schon 1938 zeigte sich, dass das Reich auf einen Krieg eingestellt wurde. So wurde die Escher Feuerwehr wie alle Feuerwehren im gesamten Deutschen Reich aufgrund des „Gesetzes über das Feuerlöschwesen“ als „Feuerlöschpolizei“ der Zuständigkeit des Reichsministers des Inneren unterstellt.

Nach dem Überfall auf Polen kam es im Winter 1939/1940 zu ersten Einquartierungen von Wehrmachtseinheiten. Nach der Erinnerung meines Großvaters wurden damals auch Nachrichtenleitungen verlegt, die in Zusammenhang mit dem geplanten Westfeldzug und dem Führerhauptquartier Adlerhorst in Ziegenberg standen. Diese folgten wohl der „Landsteiner Straße“ und waren  bei den Bauarbeiten zum Gewerbegebiet Auf der Lind noch zu sehen. Zumindest hatte mein Großvater mir ein altertümlich anmutendes Kabel gezeigt und erklärt, diese Kabel wären im Kalten Krieg auch vom Warnamt in Bodenrod zur Sirenensteuerung genutzt worden.

Die Einberufungen beeinträchtigten auch das dörfliche Leben. So hatte die Feuerwehr die Einberufung ihres Ortsbrandmeisters Adolf Pabst und weiterer Wehrmänner zu verkraften, so dass 1943 nur noch 18 Aktive zu verzeichnen waren (gegenüber 36 im Vorjahr). Mit dieser um 50 % geschrumpften Mannschaft mussten dann schwierige Einsätze nach Bombenangriffen in Wiesbaden und Frankfurt bewältigt werden. Nach der Erinnerung von Albert Bund gab es zweitweise auch eine Frauenmannschaft, um die Brandbekämpfung überhaupt noch sicher stellen zu können. Auch im Turn- und Sportverein ruhte kriegsbedingt der Sportbetrieb weitgehend. Die Landwirte wurden zur Abgabe von Lebensmitteln verpflichtet, das Schlachten von Vieh wurde reguliert, „Schwarzschlachtungen“ oder die Weiterverarbeitung von Rohmilch zu Butter konnten bestraft werden.

Im Zuge der Kampfhandlungen im Westen wurden durch die Wehrmacht viele Gefangene gemacht. Einige davon, nach Erzählungen von Karl Moll und der Familie Müller meist Franzosen, kamen nach Esch und wurden den Landwirten als Arbeitskräfte zur Verfügung gestellt. Dabei wurde durch die örtlichen NS-Authoritäten darauf geachtet, dass diese nicht zu gut behandelt wurden. Es existierte z.B. das Verbot, die Gefangenen mit der Familie am Tisch essen zu lassen. Dies wurde jedoch von den Eschern auch oft missachtet. Die Kriegsgefangenen sollen laut Karl Moll im oberen Teil des Anwesens Schneider / Zum Taunus gesammelt untergebracht gewesen sein, wo sich heute die Pizzeria „Da Giorgio“ befindet.

Im Verlauf des Krieges hatten auch die Escher Familien zunehmend mehr Gefallene zu verzeichnen. Gemäß der Inschrift auf dem Ehrenmal auf dem Friedhof sind in diesem Krieg die folgenden Escher Männer gefallen oder als vermisst gemeldet:

1940 Helmut Hahn

1941 Ernst Ries, Johann Vogel

1942 Siegfried Richter, Otto Moos, Willi Reuscher, Otto Wiegand, Wilhelm Leichtfuß, Hans Kirchhof

1943 Rudolf Richter, Otto Diehl, Franz Peregrin, Edmund Müller, Walter Lieber, Richard Scheid, Adolf Wissig, Helmut Schönborn, Wilhelm Konrad, Willi Engel

1944 Erich Moog, Ernst Pabst, Walter Moog, Wilhelm Klapper, Hans Hentschel, Adolf Klecker, Franz Assmann, Adolf Engel, Adolf Kohnle, Hermann Stamm, Otto Bohatschek, Erich Bastian, Fritz Grünig, Karl Christmann, Berthold Golda, Richard Rassbach, Alwin Leichtfuß, Karl Adolf Moog, Willi Weller, Ambrosius Kraft

1945 Franz Sziltzl, Franz Pitz, Hans Weller, Robert Müller, Willi Guckes, Helmut Ernst, Karl Schönborn, Helmut Ott, Wilhelm Kopp, Walter Pabst, Werner Sträter, Julius Modl, Alwin Hies, Hermann Bund, Karl Mehl, Ernst Maibaum, Karl Hölzer, Wilhelm Engel

Das Ehrenmal auf dem Freidhof

Das Ehrenmal auf dem Freidhof

In der Gefangenschaft bzw. an den Spätfolgen des Krieges starben Hermann Saame (1946) und Otto Martin (1948).

Unmittelbare Kriegseinwirkungen gab es in und vor allem um Esch vor allem durch Luftkämpfe und Tieffliegerangriffe. Helmut Wald berichtet, dass er einmal einen Angriff auf ein Fahrzeug der Wehrmacht in der Eschtalstraße beobachtet hatte. Mit Brandplättchen und Brandbomben versuchten die Alliierten auch im Untertaunus die Ernte zu vernichten und den Wald in Brand zu setzen. So fielen im Untertaunus am 11. April 1943 über 3.000 Brandbomben. Zudem kam es zu so genannten Notabwürfen. Dabei warfen angeschossene Bomber ihre Bombenlast aus Sicherheitsgründen ab. Die Walsdorfer Schulchronik berichtet in der zweiten Septemberhälfte 1943 von zwei Brandbomben in der Escher Gemarkung, die aber keinen Schaden angerichtet hätten. Munition und Blindgänger blieben über den Kriegsverlauf hinweg eine Gefahr für die Escher. So wurde beim Spielen mit gefundener Brandmunition im Feld Ottmar Moog schwer verletzt und zeitlebens entstellt, was ihm schlimme Schimpfnamen einbrachte. Nach und nach erlangten die Alliierten nach der Landung in der Normandie die Lufthoheit über dem Deutschen Reich. So nahm sukzessive auch die Tieffliegergefahr zu. An den Straßen wurden teilweise Splittergräben ausgehoben, so dass die Menschen dort Deckung suchen konnten.

Wald berichtet weiter von den Eindrücken von den Bombenangriffen gegen größere Städte, wie etwa Frankfurt, und Industrieanlagen, bei denen die Bomber auch Esch überflogen und zu denen auch die Escher Feuerwehr alarmiert wurde. Dabei wurden die anfliegenden Bomber häufig von deutschen Jägern angegriffen und es gab Luftalarm. Improvisierte Erdbunker gab es hinter der Mühle der Familie Lanz in der Schulgasse und in der Lehmgrube in der Frankfurter Straße, in der Borngasse befand sich ein Luftschutzkeller im Hof der Familie Bund.

Helmut Wald Berichtet von einem abgestürzten Bomber zwischen Escher Kopp und Schanz (wohl am Fürstenweg). In der Literatur findet sich der Abschuss eines amerikanischen Bombers am 17. August 1943 in Esch (wobei hier auch ein anderes Esch gemeint sein könnte) und der Walsdorfer Schulchronik nach stürzte am 27. Januar 1944 ein kanadischer Lancaster-Bomber von Esch her kommend im Goldenen Grund ab. Am 12. Mai desselben Jahre kam es zu einem großen Luftkampf über dem Gebiet, der fast den ganzen Tag dauerte. Ein deutsches Jadgflugzeug soll in der Ardenbach abgestürzt sein.

Laut der Walsdorfer Schulchronik soll am 3. März 1945 in Esch auch eine Scheune durch einen Fliegerangriff in Flammen aufgegangen sein. Das konnte ich bislang nicht verifizieren. Ende März 1945, es war kurz vor Ostern, rückte die Front auf Esch zu. Die Tieffliegergefahr nahm noch einmal zu. Der Landwirt Karl Schönborn wurde am 27. März auf dem Weg von oder nach Idstein von einem Tiefflieger getötet.

Wie Helmut Wald berichtet, wurde in Esch nur mäßiger Widerstand organisiert. So wurde in der heutigen Schwalbacher Straße eine Panzersperre aus Baumstämmen und Holz der Wagnerei Bund errichtet, die aber weiter keinen Einfluss auf die Entwicklung hatte. Das lag mitunter auch daran, dass die ersten Einheiten in Esch nicht wie erwartet aus Richtung Idstein kamen, sondern sich durch den Goldenen Grund vorarbeiteten. Dort kam es am 29. und 30. März zu heftigen Käpfen mit der kuz zuvor aus Norwegen in das Kampfgebiet verlegten 6. SS-Gebirgsdivision und weiteren Wehrmachtseinheiten. Dazu gehörte, wie in einigen Berichten erwähnt, auch eine Einheit aus Fahnenjunkern der Offiziersschule Weilburg. Die SS-Einheiten hätten, so Karl Moll, in den letzten Kriegstagen noch versucht, in Esch 13 – 15jährige Jungen zu rekrutieren, die teilweise von ihren Eltern versteckt wurden, bis die Soldaten nach Osten abzogen. Helmut Wald berichtet ebenfalls von einem Versuch, eine Volkssturmeinheit aus älteren Männern aufzustellen.

Die vorrückenden amerikanischen Truppen wahren wahrscheinlich Einheiten der amerikanischen 76. Infanterie-Division. Auch die 87. US-Infantrie-Division sowie die 9. US-Panzerdivision operierten im Bereich. Die US-Einheiten kamen aus dem Brückenkopf Remagen. Sie erreichten Esch wohl endgültig am 31. März. Es fanden Durchsuchungen in Scheunen und Wohnhäusern statt, und der Bürgermeister der NSDAP, Adolf Heilhecker, wurde schnell durch Hermann Leidig ersetz. Wald berichte weiter, dass es zeitweise in Richtung Hirtesenmühle einen kleinen amerikanischen Feldflugplatz für Artillerie-Aufklärer und am Wingertsberg eine Geschützbatterie der US-Armee gegeben haben soll. Von letzterer soll auch in Richtung Nordosten noch gefeuert worden sein. Hier könnte er Kämpfe um die Tenne und Riedelbach beobachtet haben, die deutlich heftiger ausfielen. Die Versorgung der amrikanischen Truppen wurde in diesen Tagen durch eine Feldküche im Hof der Familie Bund in der Borngasse sicher gestellt. Die US-Soldaten machten sich schnell bei den Kindern und Jugendlichen durch das verteilen von Kaugummis und Zigaretten beliebt.

Auch nach dem Krieg hatten die Escher Unheil und Entbehrungen zu tragen. So berichten sowohl Helmut Wald als auch die Walsdorfer Schulchronik, dass ehemalige Zwangsarbeiter plündernd umher zogen und auch mindestens einmal die Hirtesenmühle überfallen hätten. Zudem kamen die in Gefangenschaft geratenen Escher erst nach und nach wieder nachhause. So konnte das Vereinsleben langsam wieder aufgenommen werden. Die Sängervereinigung begann 1947 wieder mit dem Gesangsbetrieb, ebenso wurde in diesem Jahr auch die freiwillige Feuerwehr neu gegründet.

Eine weiter große Aufgabe war die Integration der Heimatvertriebenen aus den besetzten Gebieten im Osten. Das das einige waren, zeigt auch der Blick in die Einwohnerzahlen: 1939 hatte Esch 622 Einwohner, 1946 waren es trotz der Entbehrungen des Krieges deutlich mehr, nämlich 919. Die Flüchtlinge, wie die Menschen oft genannt wurden, wurden teils in gemeindlichen Immobilien, teils privat untergebracht.

Quellen:

Sängervereinigung 1883 Esch e.V.

saengervereinigung

Obwohl das offizielle Gründungsdatum der Sängervereinigung mit 1883 angegeben wird, existieren Dokumente die belegen, dass der Chor bereits vor dem Deutsch-Französichen Krieg von 1870/71 existiert hat und mit dem Dirigenten Direktor Gut an der Siegesfeier am 6. August 1871 teilgenommen hat. Damals hieß der Chor „Eintracht zu Esch“. In den Folgejahren war Direktor Höngen der Dirigent. 1887 gab der Verein sich eine neue Satzung. Wilhelm Hahn war 1889 Präsident, 1891 war es Karl Engel, danach folgte Ludwig Baum.

Die letzten Aufzeichnungen vor dem 1. Weltkrieg finden sich 1910. Im Krieg und danach ruhte der Gesangsbetrieb offenbar weitgehend. Nach dem großen Krieg fanden sich weiterhin keine Aufzeichnungen zur „Eintracht“. Dafür gründete sich 1921 der Arbeiter-Gesangverein „Sängergruß“. Gründungsmitglieder waren Karl Moll, Wilhelm Jung, Karl Eichmann, Heinrich Weller, Wilhelm Weller, Hermann Moog, Hermann Saame, Robert Saame, Wilhelm Ott, Adolf Pabst, Wilhelm Engel, Karl Wolfsheimer, August Müller, Karl Räuscher, Wilhelm Moog und Willi Weller.

Ab 1925 finden sich auch wieder Aufzeichnungen zur „Eintracht“, deren Vorsitzender damals Ernst Schneider war. 1930 wurde Julius Lieber sein Nachfolger. Im Zuge der nationalsozialistischen Gleichschaltung wurden die beiden Vereine im Jahr 1933 zur „Sängervereinigung Eintracht Esch“ zusammen geschlossen. Vereinsführer wurde Karl Klapper I, Fritz Seel aus Oberems wurde der gemeinsame Dirigent. 1937 fand dann ein großes Sängerfest auf dem Festplatz in der Rausch statt, Dirigent war inzwischen der Lehrer Hans Muhl. Kriegsbedingt kamen die Vereinsaktivitäten nach 1939 so gut wie zum Erliegen, 1945 wurden alle Vereine durch die amerikanische Besatzung zunächst verboten.

1946 kam es bereits zur Neugründung des Vereins, der sich zunächst weiterhin „Sängervereinigung Eintracht“ nannte. Als Wegbereiter dieses Schrittes werden der Bürgermeister Hermann Leidig und der Pfarrer Wilhelm Bauer genannt. Vorsitzender wurde zunächst Karl Moll, der auch den „Sängergruß“ mit gegründet hatte und als Chorleiter fungierten in kurzer Folge die Lehrer Winkler und Lenzen aus Esch. Gustav Ax wurde 1948 neuer Vorsitzender und sollte es 22 Jahre lang bleiben. 1949 wurde der Verein nach Mitgliederbeschluss in „Sängervereinigung Esch“ umbenannt und 1950 wurde der Lehrer Wilhelm Kalkofen neuer Chorleiter.

Anzeige "Gasthaus zu Taunus, Werner und Lotte Dambeck", Festschrift "100 Jahre Chrogesang in Esch, 1983
Anzeige „Gasthaus zu Taunus, Werner und Lotte Dambeck“, Festschrift „100 Jahre Chrogesang in Esch, 1983

In den 1950er Jahren wuchs der Chor zeitweilig auf 56 Sänger an und entfaltete neben vielfältigem musikalischem Engagement auch schauspielerische Leistungen. So wurden im Saalbau Lanz verschiedene Laienspiele aufgeführt, darunter bekannte Stücke wie „Die Geierwally“, „Der Freischütz“ und „Ännchen von Thurau“.

Der Kinderchor beim Kerbezug 1970er/1980er Jahre. Foto von Edith und Theo Weller
Der Kinderchor beim Kerbezug 1970er/1980er Jahre. Foto von Edith und Theo Weller

1967 folgte dem Wilhelm Kalkofen als Chorleiter sein Enkel Erhard Osterer. 1968 feierte der Verein sein 85jähriges Jubiläum auf dem Schulturnplatz in der Schulgasse. Gustav Ax stellte 1971 sein Amt als Vorsitzender zur Verfügung. Ihm folgte Herbert Dambeck nach. 1974 wurde unter der Leitung von Heinz Buhlmann ein Kinderchor ins Leben gerufen. 1978 übernahm Alfred Saame das Amt des Vorsitzenden. 1980 wurde Hans Peter Jung aus Bleidenstadt Chorleiter.

Der Vorstand der Sängervereinigung im Jahre 1983. Vorne v.l.n.r.: Herbert Dambeck, Werner Diehl, Herbert Kopp, Günter Sequenz, Heinz Müller, Willi Musilack. Hinten v.l.n.r.: Karl-Heinz Diehl II, Heinz Rücker, Alfred Saame, Franz Pfeiffer, Reinhold Beck. Foto aus "100 Jahre Chorgesang in Esch"
Der Vorstand der Sängervereinigung im Jahre 1983. Vorne v.l.n.r.: Herbert Dambeck, Werner Diehl, Herbert Kopp, Günter Sequenz, Heinz Müller, Willi Musilack. Hinten v.l.n.r.: Karl-Heinz Diehl II, Heinz Rücker, Alfred Saame, Franz Pfeiffer, Reinhold Beck. Foto aus „100 Jahre Chorgesang in Esch“

Lange Zeit fanden die Chorproben im so genannten „Gemeinderaum“ neben dem Gasthaus zum Taunus statt. Das Gasthaus wurde auch als Vereinslokal der Sängervereinigung bezeichnet. Im Juni 1983 wurde das 100jährige Jubiläum des Vereins mit einem großen Zeltfest auf dem Festplatz gefeiert. Neben einem bunten Programm mit bekannten Künstlern fand auch ein großer Chorwettbewerb statt, bei dem so viele Chöre teilnahmen, dass fast alle öffentlichen Gebäude bis hin zum Kindergarten als Probenlokale genutzt werden mussten.

Weinprobierglas zum 100jährigen Jubiläum 1883

Im Jahr 1990 gab der damalige Chorleiter des Kinderchors Harald Hess aus beruflichen Gründen sein Amt auf. Da kein Nachfolger gefunden werden konnt wurde der Chor in der Folge aufgelöst. 1993 wurde das 110jährige Jubiläum des Chores mit einem bunten Abend gefeiert. 1997 zog der Chor mit dem Proberaum vorübergehend in die katholische Kirche um die Zeit bis zum endgültigen Umzug in das Dorfgemeinschaftshauses zu überbrücken. Im Vorfeld hatte es Meinungsverschiedenheiten bezüglich der Nutzungsvereinbarung zwischen dem Verein und der Gemeinde gegeben. Mit der Beilegung der Differenzen im Jahr 1998 wurde der „Sängerrraum“, offiziell Clubraum 1 genannt, eingerichtet, wo Donnerstags die Chorproben stattfanden. Im Mai 1998 fand das 110jährige Jubiläum wiederum mit einem bunten Abend und einem Frühschoppen statt.

Streit um Proberaum der Sänger

Im Jahr 2000 übernahm der Verein vom inzwischen aufgelösten Vereinsring die Betreuung des Grillplatzes, wozu ein Vertrag abgeschlossen wurde. Auf dem Hessentag in Idstein 2002 erhielt der Verein die Zelterplakette, eine staatliche Auszeichnung die an besonders verdiente Chöre verliehen wird. Im Jahr 2008 wurde das 125jährige Jubiläum gefeiert. Auch noch in den Folgejahren nahmen die Sänger, trotz immer weiter sinkender Zahl der aktiven an Wettstreiten, Konzerten und Leistungssingen teil. Auch wurden regelmäßig Schlachtfeste auf dem Grillplatz durchgeführt und Liedbeiträge zum Volkstrauertag in Esch und Niederems geleistet. Inzwischen (2015) wurde der Gesangsbetrieb eingestellt, da zu wenige Mitglieder sich noch aktiv beteiligten. Vorsitzender der Sängervereinigung war zuletzt Heinz Rücker.

Quellen:

Sängervereinigung 1883 Esch e.V. (ed.) (2008) 125 Jahre Chorgesang in Esch.
Sängervereinigung 1883 Esch e.V, (ed.) (1983) 100 Jahre Chorgesang in Esch.