Rund um Esch erstreckt sich ein eigentlich sehr gut ausgebautes Wanderwege-Netz. Neben den Wegen des Taunusclub gibt es einen Waldemser Rundwanderweg und Wanderwege, die vom Heimatverein Waldems e.V. und den Natur- und Wanderfreunde Steinfischbach 1985 e.V. in der Waldemser Wandertkarte zusammengefasst und entsprechend Markiert wurden.
Zudem berühren die hessischen Radwanderwege R6 und R8 das Gemeindegebiet, ebenso wie die vom RMV publizierten Wege des „Rhein-Main-Vergnügen“.
Hier findet Ihr ein paar Beispiele:
Waldemser Wanderkarte Nr. 12
Startort ist in Esch, der Weg zieht sich dann hinauf durch das Harbachtal, überquert die B8 und steigt in der Niederemser Gemarkung wieder durch das Diersbachtal ab in Richtung Niederems. Von dort geht es über den Emser Weg in Richtung Escher Fortshaus zurück.
Taunusklub Liegendes U
Der Wanderweg mit der Kennzeichnung „Liegendes U“ verläuft im Gesamten vom Bahnhof in Bad Nauheim bis nach Hohenstein Hennethal und ist 65,9 km lang. In Waldems verläuft er vom Parkplatz Tenne kommend durch die Tiefenbach, über das Kurpfädchen zur Frankfurter Straße, über Schwalbacher Straße und Auf der Lind in Richtung Wörsdorf.
Der Pfaffenpfad verbindet Esch und die ehemalige Pfarrfiliale Reinborn auf dem kürzesten Weg. Er zweigt direkt an der B 275 seitlich vom Tal der Tiefenbach ab und führt steil bergauf durch den Wald bis ins Feld westlich von Reinborn und von dort aus direkt in den Ort. Der Weg wurde seit alter Zeit von den Pfarrern aus Esch genutzt, um zum Gottesdienst nach Reinborn zu gelangen.
Nach der Bildung der Gemeinde Waldems liegt direkt am Weg kurz vor Reinborn der Flächenmittelpunkt der Gemeinde.
Als „Alter Berg“ wird der Teil der alten Landstraße von Esch nach Idstein bezeichnet, der am heutigen Busbahnhof auf der LInd durch die Gemarkungen „Auf der Blötz“ und „Am Dicken Birnbaum“ steil zu den Streuobstwiesen oberhalb der Gemarkung „Auf der Marschbach“ führt.
Alte Idsteiner Straße, genannt „Alter Berg“. Blickrichtung Idstein.
Der Tiefenbach ist ein rechter Zufluss des Emsbaches und entspringt auf etwa 370 Meter Höhe unterhalb des „Breiteich“ genannten Gebietes zwischen Reinborn und Steinfischbach. Auf dem Weg zu Ihrer Mündung in die Emsbach in der Nähe des alten Eisenhammers im Emstal legt die Teifenbach knapp 1,8 Kilometer und rund 100 Höhemmeter zurück. Dabei entsteht ein Markanter Einschnitt im Gelände, die Gemarkung „In der Tiefenbach“.
Die Tiefenbach, Dezember 2020
Sowohl in Flussrichtung rechts als auch links befindet sich je ein Wirtschaftsweg. Bemerkenswert ist, dass sich beide Wege am Ende des Tals nicht wieder treffen. Der rechte Weg kommt als „Weinstraße“ von der Tenne, der linke Weg trifft im weiteren Verlauf oberhalb von Reinborn auf den Müllerweg. Am Eingang des Tals zweigt von diesem Weg auch der Pfaffenpfad ab, der einst die Verbindung der Escher Pfarrer zur Filialgemeinde Reinborn war.
In Flußrichtung rechts befindet sich die Schürfung Tiefenbach, die zur Trinkwasserversorgung von Esch beiträgt. Links neben dem Weg befindet sich ein Druckregelerschacht, der die Druckverhältnisse der Wasserleitung des Wasserbeschaffungsverbands Tenne zum Hochbehälter nach Esch reguliert. Aufgrund dieser Wasserleitung befinden sich auch einige Hydranten.
Feldarbeit in der Flur „Am Kohlberg“, undatiertes Bild von Günter Löhr
Die Flurbezeichnung „Am Kohlberg“ gilt für das Gebiet zwischen Frankfurter Straße und Eschtalstraße, von der Ortslage bis zur Harbach. Sie lässt sich ab 1789 nachweisen und weist möglicherweise darauf hin, dass hier früher Kohle in Kohlemeilern gewonnen wurde. In den 1950er und 1960er Jahren entstanden dort die Vordere Taunusstraße, die Taunusstraße, die Bergstraße, der Tannenweg und auch die Straße Am Kohlberg. Oberhalb der Taunusstraße befand sich früher die Müllkippe des Ortes.
Kerbegesellschaft am Kohlberg, vermutlich 1960er Jahre. Foto von Familie Theo Weller
Heute wird das Gebiet außerhalb der Ortslage weiterhin landwirtschaftlich genutzt. Es gibt einige Kleingärten, ein Wochenendhaus und, nach meiner Erinnerung, gab es dort am Waldrand in den 1980er Jahren einen kleinen Spielplatz.
Eschtalstraße und Kohlberg, 1950/1951. Foto von Christel Diehl
Kohlberg, südöstlicher Teil, 2013
Ansichtskarte mit Panorama vom Kohlberg, Schwalbacher Straße und Kirche
Katasterkarte mit Ackerland im Bereich der heutigen Frankfurter Straße / Eschtalstraße / Kohlberg. Original im DGH Esch, Clubraum 2
Adenbach ist sowohl eine Flurbezeichnung sowie ein kleiner Bachlauf zur Emsbach hin, der im Wald zwischen Esch und Wörsdorf entspringt. Dieses Waldstück trägt den Flurnamen „Im Loh“. Beide Bezeichnungen lassen sich viele hundert Jahre zurück verfolgen. So belegte Anna Kettenbach, geborene Merkel, 1571 eine Wiese in der Adenbach mit einer Grundschuld, und 1727 gab es Streit zwischen den Eschern und Wörsdorfern über die Weiderechte im Loh.
Dabei liegt die Flur Im Loh bereits auf Wörsdorfer Gemarkung, und der westliche Teil der Flure „In der Adenbach“ und „Auf der Adenbach“, sowie südlich angrenzend „Zu Hahnäcker“ bilden die Gemarkungsgrenze auf Escher Seite.
Durch Loh und entlang der Adenbach verlief auch ein Teil der Hohen Straße zwischen Frankfurt und Köln, die von Wallrabenstein und der Hühnerstraße kommend in Esch auf weitere Verbindungsstraßen wie die Weinstraße Richtung Usingen und Wetterau traf und deshalb gut befahren war. Im 18. Jahrhundert ergaben sich durch diesen Wegverlauf vielfältige Schwierigkeiten, kam die Straße doch nahe Wörsdorf auf das Gebiet von Kurtrier und kurz darauf auf Nassauer Territorium, um dann vor Glashütten auf das Gebiet des Kurfürstentum Mainz zu wechseln. Zollabgaben und unklare Zuständigkeiten durch strittige Grenzverläufe waren die Folge. Die Herrschaft von Nassau Idstein versuchte durch einen Schlagbaum bei Esch die Benutzung des Weges durch den Goldenen Grund zu verhindern und den Verkehr auf der besser zu kontrollierenden Hohen Straße zu halten. Eine Verbesserung trat erst mit dem Chaussebau von Limburg nach Königstein ab 1768. Ab 1780 vorleor durch diese Fernstraße die Hohe Straße ihre ehemalige Bedeutung.
Der kurze Adenbach fließt vom Waldrand durch einen Wiesengrund bis zum Verbindungsweg Esch – Walsdorf und speist dort einen Weiher, der sich im Besitz der Familie Leichtfuß befindet. Hier sind eventuelle Verbindungen zum Mühlengraben der Hirtesenmühle zu vermuten.
Im engeren Sinn beschreibt diese Bezeichnung zwei Orte an der heutigen Hochspannungsleitung Limburg – Oberems, die über die Escher Gemarkung führt. Ehemals, bis in die 2010er Jahre, gab es eine zweite Leitung, die parallel verlief, und wie die heute noch vorhandene Leitung mit imposanten Gittermasten ausgestattet war. Die zweite Leitung wurde inzwischen abgebaut. Als „eiserner Mast“ wurden vor allem die Standort in der Adenbach sowie an der Idsteiner Straße, nahe dem Hof Volkmar, bezeichnet.
Die heute noch vorhandene Leitung führt vom Umspannwerk Limburg-Offheim über Niederselters 110 kVA in zum Umspannwerk Glashütten-Oberems. Zwischen Walkmühle und Morscher Mühle bei Walsdorf zweigt ein Leitungsstrang in Richtung Idstein ab, wo er sich mit der so genannten Nord-Süd-Leitung (Koeppchenwerk – Kelsterbach) den Trasseverlauf teilt und im Verlauf das Umspannwerk Niedernhausen anbindet.
Am weißen Stein befindet sich heute eine an dem dort befindlichen Gittermast eine Mobilfunk-Sendeanlage des Anbieters O2.
Weg vom Sportplatz Richtung „Emser Weg“ durch die Flur „Schrößbach“, 2015
Die Schrößbach bezeichnet grob das Gebiet zwischen den Fluren Rausch, Habichtstal und Rothlauf. In der Schrößbach befindet sich der Waldsportplatz des Sportverein 1921 Esch e.V. mit dem Sportlerheim. Dieses Flurstück erhielt der Verein in den 1920er Jahren, rodete es und baute die Anlage seither immer weiter aus.
In der Nähe des Sportplatzes befindet sich ein Mobilfunk-Sendemast der ePlus-Gruppe. Von hier aus führen Waldwege zum Äppelwoifelsen, zum Dinkelstein und hinunter zum oberen Emser Weg, der bis nach Niederems zur Straße „Schöne Aussicht“ führt.
Oberer Emser Weg durch die Flur „Rausch“, Blickrichtung Frankfurter Straße, 2015
Die Flurbezeichnung „Rausch“ bezeichnet das Gebiet zwischen Im Madacker,Emsbach und der Flur Schrößbach, wo der Sportplatz liegt. Die südöstliche Abgrenzung bildet das Habichtstal, die östliche der „erste Sportplatzweg“, an dem auch der neue Wasserbehälter und die Jagdhütte liegen.
In dem Gebiet befinden sich der Äppelwoifelsen und, zumindest teilweise, das Kurpfädchen. Am Forsthaus beginnt der „Obere Emser Weg“, der nach Niederems führt und dort auf die Emsbachstraße trifft.
Im Bereich Forsthaus und Kurpfädchen befand sich früher ein Festplatz, der z.B. 1937 für ein großes Sängerfest genutzt wurde.
Am Ort finden sich Reste von ehemaligen Steinbrüchen und Lehmgruben. Zu deren Betrieb ist mir wenig bekannt, auch die zeitliche Einordnung fällt schwer. Als recht sicher anzusehen ist, dass die Brüche wie auch die Lehmgruben hauptsächlich den Bedarf an Baumaterial für den eigenen Ort deckten und nicht der industriellen Fertigung für den Absatz in großem Stil dienten.
In den Steinbrüchen wurde Schiefergestein abgebaut. Es diente hauptsächlich als Baumaterial für Kellergeschosse, nur vereinzelt wurde auch höher gemauert, wie etwa im Ahlen zu sehen. Zudem kommen Schiefer-Verblendungen an Fassaden und auch Dacheindeckungen in Betracht, wie etwa in großem Stil an der evangelischen Kirche zu sehen.
Der Grillplatz im Herbst 2015
Schieferbergbau, im Tagebau, wurde zumindest an zwei Stellen betrieben. Am heutigen Grillplatz sind die Spuren deutlich zu erkennen. Gegenüber des Petershammer finden sich ebenfalls Reste eines Tagebaus, allerdings gibt es dort auch einen Stollen, so dass hier ggf. auch ein Untertage-Abbau oder eine Sondierung für den Abbau anderer Materialien in Betracht kommt.
Lehm für Decken und Gefache wie auch Lehmziegel waren ebenfalls ein verbreitetes Baumaterial. Im Bereich der oberen Frankfurter Straße gab es, dort wo heute das Haus Frankfurter Str. 25 (ehemals Werner Diehl) steht, bis in die 1940er Jahre eine Lehmgrube. Diese wurde auch als „Säukaut“ bezeichnet und im frühen 20. Jahrhundert vom Schweinehirten Fritz Moll genutzt. Der obere Teil dieser Grube, heute der Grünstreifen zwischen B8 und alter Frankfurter Straße zwischen dem Anwesen Muth und der Treppe zum Grillplatz wurde verfüllt, u.a. sollen hier auch Abfälle der Gerberei Rheingans abgelagert worden sein, erinnert sich Wilhelm Hahn.
Auch im Bereich der heutigen Schwalbacher Straße, unterhalb des Treff3000-Marktes, existierte eine solche Grube sowie eine Ziegelbrennerei, die Helmut Wald der Familie Jung zuordnet. Auch hier ist die zeitliche Einordnung schwierig, Wald berichtet, das das heute dort stehende Haus Schwalbacher Str. 55 der Familie Görke (früher Jahnke) um 1925 gebaut worden sei.
Zudem dürfte Esch im frühen 20. Jahrhundert noch mittelbar vom Bergbau in Heftrich betroffen gewesen sein. Dort war um 1900 in der Flur „In dem Böhrer“ ein Silbervorkommen entdeckt worden, von 1912 bis 1925 wurden dort Erze im Untertagebau abgebaut, es gab sogar einen Förderturm. Die Abfuhr des gewonnenen Matrials erfolgte durch die Firma Lob aus Würges mit Pferdefuhrwerken über die Straße nach Esch und weiter zur Bahn nach Camberg.