Um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert etablierte sich für die Bürger des heute als Rhein-Main-Gebiet bekannten Raumes der Trend, im Taunus zur Sommerfrische, also so etwas wie einem verlängerten Sommerurlaub, einzukehren.
Es entstanden neben den bekannten Gasthäusern in Esch auch einige Pensionen, wie etwa die Villa Waldeck. Auch einige Attraktionen wurden geschaffen, wie das Kurpfädchen oder der Aussichtstempel auf dem Äppelwoifelsen.
Ausweißlich einiger erhaltener Ansichtskarten bezeichnete sich der Ort seinerzeit, auch bis Mitte des 20. Jahrhunderts noch, als Luftkurort.
Verwaltet und gemeinsam beworben wurde dies durch eine Kurkommission. Hierzu suchen wir gerne noch weitere Infos!
Ausweißlich des Telefonbuchs für Waldems von 1977 exisitierte zu diesem Zeitpunkt ein Obst- und Gartenbauverein, dessen Vorsitzender Karl-Heinz Diehl I war.
Bis in die frühen 2000er Jahre bestand der 1967 gegründete Frauenchor. Er war selbstständig und nicht der Sängervereinigung 1883 Esch e.V. zugehörig, übte aber auch in den Gemeinderäumen in der Frankfurter Straße 2.
Vorsitzende war von den 1970er Jahren bis zur Auflösung des Chores Ursula Guckes.
Der Kleintierzutcheverein veranstaltete bis in die 1980er Jahre regelmäßige Zuchtschauen in der Turnhalle. Langjähriger Vorsitzender war Otto Schaus, später war es Fritz Leichtfuß (Recheners Fritz). Weitere Vorstandsmitglieder waren Reinhold Moog (Kassierer) und Erika Müller (Schriftführerin). Mitglieder und Züchter waren u.a. Albert und Jörg Leichtfuß (Küfersch) und Andreas Ziegeldorf.
Jagdgenossenschaften werden in Hessen über den § 8 des hessischen Jagdgesetzes (HJagdG) als Körperschaften des öffentlichen Rechts unter Aufsicht der Jagdbehörden definiert. In Ihr organiseren sich die Grundeigentümer eines Jagdbezirks. Die Jagdgenosschenschaft verpachtet in der Regel die Jagd des Jagdbezirks aus mindestens 10 Jahre an einen Jagdpächter, der dann auch z.B. die Haftung für Wildschäden übernimmt.
Die Erlöse aus der Jagdpacht werden zur Führung der Vereinsgeschäfte und Unterhaltung der Jagdhütte (oberhalb des Grillplatzes, direkt über dem Wasserbehälter gelegen) sowie zur Unterstützung sozialer Zwecke oder örtlicher Vereine gemäß Beschluss der Jagdgenossenschaftsversammlung verwendet.
In Folge einer von Ortsvorsteher Stefan Moog iniitierten Bürgerversammlung 2009 gründete sich die Bürgerinitative Aussenrum statt Mittendurch, Ortsumgehung Esch e.V. und wurde 2010 in das Vereinsregister eingetragen. Vorsitzende wurde Martina Klebach. Ihr Ziel ist es, den Bau von Umgehungsstraßen für die Bundesstraßen B 275 und B 8, also die Schwalbacher Straße und die Frankfurter Straße zu erreichen.
Dafür organsiert die Initiative Demonstrationsmärsche, aber auch Veranstaltungen wie das „Weißwurstfrühstück“.
Bereits parzellierte Trassenvariante der B275
Pläne bzw. Diskussionen für eine Ortsumgehung gab bzw. gibt es schon seit den 1960er Jahren. Die Planungen waren in den 1980er Jahren bereits so weit fortgeschritten, dass zwischen Zobels Resch und Kurpfädchen erste Rodungsarbeiten vorgenommen wurden. Auf vielen Karten aus dieser Zeit sind die Streckenführungen bereits eingezeichnet, und in der aktuellen Liegenschaftskarte sind für eine Trassenvariante der B 275, beginnen am Hof Hahn, bereits Flurstücke ausparzelliert. Aufgrund politischer Entscheidungen wurde der Bau der Umgehungsstraßen ab Mitte der 1980er Jahre nicht mehr weiter verfolgt.
Nach politischen Initativen und dem Engagement der BI wurde 2015 eine Trassenvariante zur Umgehung der B8 in den so genannten „vordringlichen Bedarf“ des Bundesverkehrswegeplanes aufgenommen.
Die Geschichte der „Jugendräume“ in Esch könnte man fast in einer Wellenbewegung zeichnen, mit vielen Tälern und kurzen Gipfeln. Ich erinnere mich gut an unseren Bauwagen. Leider weiß ich nicht mehr, wo der herkam, aber zuerst stand er in der Lindenstraße, da ungefähr wo heute die Bushaltestelle ist. Strom gab’s keinen und geheizt wurde mit einem Ofen. Betrieb war da eigentlich nur nachmittags.
Dieser Bauwagen zog dann irgendwann Mitte der 90er auf den Festplatz um und bekam dort einen Stromanschluss. Das gab einen Motivationsschub, und das Teil wurde innen drin deutlich aufgehübscht. Die Wände zierte bald ein tolles Kuhfleck-Muster. Gestanden hat er da bis Mitte, Ende 1997. Dann konnte, bedingt durch den Umzug des TV in das Dorfgemeinschaftshaus, der alte Schankraum in der Turnhalle als neues „JUZ“ genutzt werden. Da gab es Strom und sogar fließendes Wasser, und vor der Tür stand irgendwann ein Dixi-Klo. Viele erfolgreiche Jahre waren diesem JUZ aber auch nicht beschert, irgendwann kam der Abriss der Turnhalle und damit auch hier das endgültige Ende, wobei man sagen muss, dass bereits davor die Nutzung stark zurück gegangen war. Wie so oft bei solchen Jugendräumen lag das wohl an einem „Generationswechsel“. Die bisherigen Nutzer waren irgendwie aus dem JUZ „rausgewachsen“.
Danach gab es eine lange Zeit ohne ein Jugendzentrum. Ähnliches hatte es schon mal gegeben, denn der oben erwähnet Bauwagen war nicht der erste in Esch. Der damalige katholische „Pfarrer“ (ich weiß ehrlich gesagt nicht was er genau war) Labonte betreute einen solchen Wagen auf der Wiese zwischen der Lederfabrik Beuleke (Roiganse) und der Wiese von Heinz Rücker im Turnhallenweg. Die „jüngsten“ Besucher dürften so drei bis vier Jahre älter gewesen sein als ich. Ich denke, das war so Anfang der 90er Jahre. Auch da war irgendwann Schluss.
Das aktuelle JUZ wurde 2011 übergeben. Auf Initative des Ortsbeirats wurde erstmals eine eigene Containeranlage auf dem Festplatz errichtet, mit Küche, Toilette und großem Jugendraum. Inzwischen, 2022, wird der Raum dort auch schon lange Zeit nicht mehr genutzt. Einen Ersatz dafür gab/gibt es nicht.
Am 16. März 1975 wurde der Altenclub im Gemeinderaum neben der Gaststätte Zum Taunus ins Leben gerufen. Damals kamen 25 Senioren. Seit dem wird er von Irmgard Schäfer geleitet. Essen und Getränke wurden anfangs von der gegenüber liegenden Gaststätte Zum Grünen Baum hinüber getragen.
Im Jahr 1993 konnte der Altenclub, nach einigen behelfsmäßigen „Vereinslokalen“ fest in das „Haus der lebendigen Steine“, das damals neu gebaute evangelische Gemeindehaus, umziehen.
Vor der Gründung der freiwilligen Feuerwehr wurde der Brandschutz in Esch offenbar durch eine Pflichtfeuerwehr sicher gestellt. Dies sollte sich in den 1930er Jahren wie in vielen anderen Gemeinden im deutschen Reich ändern. Im März des Jahres 1934 wurde in der Idsteiner Zeitung über den Stand des Feuerlöschwesens im Untertaunus folgendes berichtet:
Das Feuerlöschwesen im Untertaunuskreis
Der Untertaunuskreis zählt 2 Städte und 81 Gemeinden. Es bestehen nunmehr in den beiden Städten und in 80 Gemeinden freiwillige Feuerwehren mit rund 3000 Mitgliedern […]
Insgesamt sind in 28 zentral gelegenen Gemeinden Motorspritzen aufgestellt, wovon alleine im Jahre 1933/1934 13 Stück beschafft wurden […]
Idsteiner Zeitung, 24. März 1934
Von den genannten 80 Wehren wurden alleine 68 zwischen 1930 und 1935 68 gegründet. Ursache für dieses atemberaubende Tempo bei der Neugründung freiwillige Feuerwehren waren die Anstrengungen der NS-Führung zur Gleichschaltung des Vereins- und Organisationswesens und nicht zuletzt auch bereits zu diesem Zeitpunkt die Vorbereitung der Gesellschaft auf spätere Kriegshandlungen.
1936 wurde eine Motorspritze der Firma Flader auf einem Anhänger übernommen. Am 23. November 1938 wurden die Feuerwehren im gesamten Deutschen Reich aufgrund des „Gesetzes über das Feuerlöschwesen“ als „Feuerlöschpolizei“ der Zuständigkeit des Reichsministers des Inneren unterstellt. Nach dem Beginn des 2. Weltkrieges und der Einberufung von Adolf Pabst wurde dessen bisheriger Stellvertreter Karl Bund Wehrleiter. Auch weitere Wehrmänner wurden eingezogen, so dass 1943 nur noch 18 Aktive zu verzeichnen waren (gegenüber 36 im Vorjahr). Die Feuerwehr wurde im 2. Weltkrieg nach Bombenangriffen auch in Frankfurt und Wiesbaden eingesetzt. Zum Transport der Gerätschaften wurde dabei das Kraftfahrzeug von Karl Lanz eingesetzt. Wie sich Albert Bund erinnert, wurde während des Krieges auch zeitweise eine Frauen-Feuerwehr-Abteilung aufgestellt.
Nach dem Krieg endete die Tätigkeit der freiwilligen Feuerwehr erst einmal, und es musste wieder eine Pflichtfeuerwehr aufgestellt werden. 1947 wurde die Wehr neu gegründet. Ortsbrandmeister wurde Willi Leichtfuß. 1955 wurde dann eine neue Tragkraftspritze der Firma Bachert angeschafft, 1956 das erste Feuerwehrauto, ein Opel Blitz. 1959 verstarb Ortsbrandmeister Leichtfuß und sein bisheriger Stellvertreter, Artur Engel, wurde sein Nachfolger. 1963 konnte das Feuerwehrhaus in der Frankfurter Straße bezogen werden.
1967 folgte Albert Leichtfuß II Artur Engel als Ortsbrandmeister nach. In diesem Jahr wurde auch das erste Mannschaftsfahrzeug, ein Ford-Bus, angeschafft. Leichtfuß wurde 1972, nach der Gründung der Gemeinde Waldems, auch deren stellvertretender Ortsbrandmeister. Sein Amt in Esch nannte sich nun Wehrführer, er hatte es bis 1977 inne. In seiner Amtszeit wurde nach dem Brand einer Feldscheuen in der Schulgasse im Jahr 1971 die Jugendfeuerwehr gegründet. Sie bestand aus 10 – 12jährigen Jungen, die bei den Aufräumarbeiten nach dem Brand geholfen hatten. Ihre Väter waren teils ebenfalls aktive Feuerwehrleute. Zudem viel in diese Zeit die Anschaffung des ersten normgemäßen Feuerwehrfahrzeuges, einem LF 8, wieder ein Opel Blitz.
Otto Baum folgte als Wehrführer im Jahre 1977 auf Albert Leichtfuß. 1978 wurde das Feuerwehrgerätehaus an- und umgebaut und 1979 wurde ein VW-Bus als Ersatz für den alten Ford angeschafft, 1980 folgte ein Schlauchanhänger. 1982 wurden die ersten Frauen in die Wehr aufgenommen. Der VW-Bus von 1979 wurde bereits 1983 gegen ein neueres Fahrzeug ausgetauscht. 1984 wurde das 50jährige Jubiläum der Wehr mit einem großen Fest auf dem Festplatz gefeiert. 1987 löste Gerhard Ott Otto Baum als Wehrführer ab.
Im Jahr 1990 kam es zu tagelangen Einsätzen während der Sturmkatastrophe 1990. 1991 wurde wieder das Mannschaftsfahrzeug ausgetauscht, diesmal kam ein Fiat Ducato, und 1992 erhielt die Wehr einen Tragkraftspritzen-Anhänger und Wolfgang Baum wurde neuer Wehrführer. Im folgenden Jahr wurde das Löschfahrzeug ersetz, es kam ein LF 8/6 auf Mercedes-Fahrgestellt von der Firma Metz.
1996 konnte das neue Feuerwehrhaus in der Schulgasse eingeweiht werden. Die Mitglieder der Wehr erbrachten dabei beachtliche Eigenleistungen. 2001 erfolgte die Indienststellung eines neuen ELW 1 auf VW LT, der gleichzeitig den alten Fiat Ducato ablöste. Im Jahr 2009 wurde das 75jährige Jubiläum der Wehr wieder mit einem großen Zeltfest auf dem Festplatz gefeiert.
Im Jahr 2017 stellte Wolfgang Baum sich aus Altersgründen nicht mehr zur Wahl. Sein Nachfolger wurde Andreas Günther. Baum wurde nach 25jähriger Tätigkeit in diesen Ämtern zum Ehrenwehrführer und zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Im Jahr 2020 erhielt die Wehr ein neues Hilfeleistungslöschfahrzeug HLF 10 der Firma Ziegler. Das LF 8/6 wurde an die Wehr Reichenbach abgegeben. Die Übungs- und Einsatzdienste waren durch die Corona-Pandemie stark eingeschränkt, teilweise durfte das Gerätehaus nur zu wichtigen Zwecken und im Einsatzfall betreten werden.
Mannschaft des SV Esch, vermutlich auf dem Waldsportplatz in der Schrößbach, wahrscheinlich in den 1920er Jahren. Auf dem Bild u.a. Wilhelm Diehl (2. v.l.). Foto von Christel Diehl
Am 9. September 1921 wurde der Sportverein
1921 Esch im Taunus gegründet. Gründungsmitglieder waren Karl Baum, Willi Ernst, Otto Eschenheimer, Adolf Heilhecker, Emil Jung, Willi Jung, Karl Klapper II., Gustav Papst, Wilhelm Papst, Hermann Ries, Karl Ries, Hermann Saame, Adolf Weber und Willi Weber. Vorsitzender wurde Adolf Heilhecker. Im Jahre 1923 wurde dem Verein vom Gemeinderat ein Waldstück in der Schrößbach übergeben. Der Baumbestand wurde gefällt und der Sportplatz in Eigenleistung eingeebnet. Am 27. Juli 1924 konnte der Platz eingewiehen werden. Im gleichen Jahr wurde die Mannschaft Meister in der C-Klasse und stieg in die B-Klasse auf.
1935 wurde der Sportverein mit dem Turnverein vereinigt. Der Turn- und Sportverein stand nun unter Leitung des „Vereinsführers“ Otto Bund. Erst am 31. Januar 1953 wurden in einer letzten Generalversammlung aus dem TuS wieder zwei eigenständige Abteilungen. Vereinsvorsitzender des SV wurde Otto Bund. 1954 wurde am Waldsportplatz ein Clubhaus erbaut.
Vom 24. bis 26. Juni 1961 wurde unter Schirmherrschaft vom Landrat des Untertaunuskreises Dr. Vitense das 40jährige Vereinsjubiläum gefeiert. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Verein 119 Mitglieder. 1964 legte Otto Bund das Amt als 1. Vorsitzender nieder. Neuer Vorsitzender wurde Kurt Rücker. Zwischen 1968 und 1971 wurde der Sportplatz weiter ausgebaut. Er erhielt eine Strom- und Wasserversorgung sowie eine Toiletten- und Duschanlage. Inzwischen hatte der Verein 180 Mitglieder, 1973 waren es mehr als 200. 1975 wurde der Waldsportplatz eingeebnet und erfüllte fortan als Hartplatz auch die DFB-Norm. Inzwischen waren zusätzliche Umkleideräume für Gäste und ein Hallenanbau erstellt worden.
Sportplatz in Esch, 1970er Jahre. Foto von Familie Theo Weller
Aktuelles Wappen des SV Esch
1981 wurde das 60jährige Jubiläum im Rahmen einer Sportwoche begangen. 1983 wurde in Eigenhilfe ein Leichtmetall-Geländer um den Sportplatz erbaut. 1987 legte Kurt Rücker das Amt als 1. Vorsitzender nieder. Sein Nachfolger wurde Wilhelm Weber. 1989 wurde der Jugendspielbetrieb der Vereine TuS Steinfischbach, TSV Niederems und SV Esch zur JSG Waldems zusammen gelegt. 1994 und 1995 erfolget die Erweiterung um Heftrich und Walsdorf. Am 12. Oktober 1993 wurde mit dem Umbau des Sportplatzes begonnen. Der Rasenplatz konnte am 1. Juli 1995 feierlich eingeweiht werden.
Seit den 2010er Jahren wird der Spielbetrieb in den Kreisklassen von der SG Niederems/Esch durchgeführt, die sich aus Spielern des SV Esch und des TSV Niederems zusammen setzt. gespielt wird auf dem Escher und auch dem Niederemser Sportplatz.
Im Corona-Jahr 2020 ruhte der Spielbetrieb weitgehend. Der SV betrieb fortan den Spielbetrieb gemeinsam mit dem TSV Niederems und derm TuS Steinfischbach im neu gegründeten FC Waldems. Im Spätsommer konnte mit den drei neuen Mannschaften einige Liga-Spiele in verschiedenen Klassen mit gutem Erfolg bestritten werden, bevor der Spielbetrieb aufgrund der Pandemie erneut eingestellt werden musste. In der Folge wurde die Saison abgebrochen.