Karl Bund wurde 1896 als Sohn von Fritz Bund und Lina Jung in der heutigen Borngasse 1 geboren und starb in den 1980er Jahren. Er heiratete Emma Merkel und wohnte mit ihr im Anwesen Merkel, heute Schwalbacher Straße 21. Der Hausname erhielt sich bis heute.
Karl Bund nahm am 1. Weltkrieg teil. Nach seiner Entlassung aus der Armee nach Kriegsende wohnte er eine Zeit lang in Riedelbach um nicht in der französischen Besatzungszone, zu der Esch gehörte, in Gefangenschaft zu geraten. Wie sich Albert Bund erinnerte, hinderte ihn das aber nicht daran, sich ab und an dennoch nach Esch zu schleichen und dort seinen Besorgungen nach zu gehen.
1934 gehörte er mit seinem Bruder Otto zu den Gründungsmitgliedern der freiwilligen Feuerwehr und war während des 2. Weltkriegs auch deren Ortsbrandmeister. Zudem wurde er nach der Aufstellung des Volkssturms als dessen Leiter bestimmt. Zeitzeugen berichten, dass er diese Aufgabe mit einem gesunden Realismus anging und so wahrscheinlich mit dazu beitrug, dass es in Esch zu keinen nennenswerten Kampfhandlungen beim Einmarsch der amerikanischen Armee gekommen ist.
Zeitweise betrieb er eine Filiale eines in Idstein ansässigen jüdischen Landwarenhändlers namens Goldschmidt. Nachdem die örtliche NSDAP-Führung einen Boykott angeordnet hatte widersetzte er sich diesem noch einige Zeit. Wie sich Albert Bund erinnerte, soll er auch einmal 2 SA-Männer davon gejagt haben, die Kunden am Betreten seines Geschäftes hindern wollten. Negative Konsequenzen verhinderte wohl auch die verwandschafliche Beziehung zum Bürgermeister, der ein Schwager seiner Frau war.
Gemäß Aufzeichnungen von 1943 zur Durchführung des Reichstierschutzgesetzes war Bund Besitzer des „Gemeindebullen“. Karl Bund war in den 1950er Jahren Ortslandwirt der Gemeinde Esch. Von 1953 bis 1968 war Bund Vorsitzender des Turnverein Esch 1893 e.V..
Quellen:
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