Archiv der Kategorie: Straßen

Bereits in früher Zeit führte hier eine bedeutende Handelsstraße die von Frankfurt über Limburg nach Köln führte und hier eine weitere Verbindung zwischen Rhein und Wetterau kreuzte. Noch heute sind diese Verbindungen im Grundzuge vorhanden. Es treffen sich die Bundesstraßen B 8 und B 275 im Ortsgebiet, am so genannten „Dalles“.

Über die Bundesstraße 275 zum Autobahnanschluss Idstein (5 Minuten) ist auch der Bahnhof Idstein und damit die Reginalbahnlinie 20 nach Frankfurt und Limburg über diesen Weg zu erreichen. An den Bushaltestellen Schwalbacher Straße und Auf der Lind halten Nahverkehrsbusse der Linien 230 (Idstein – Esch – Bad Camberg) und 231 (Wüstems – Esch – Niedernhausen). Mit der Linie 233 kann die Alteburgschule in Heftrich von Schulkindern direkt erreicht werden

Forsthaus Zobel

Ansichstkarte vom Forsthaus Zobel

Ansichstkarte vom Forsthaus Zobel

Oben in der Frankfurter Straße, heute Hausnummer 24 und in Privatbesitz, steht noch das Forsthaus, das eins der Förster Ernst Zobel und seiner Frau Maria (*1875, +1951) und ihren beiden Töchtern bewohnte. Ehemals, wie einige Häuser in der Frankfurter Straße, unverputzter Klinker macht es heute mit Putz und Riemen um die Fenster einen fast modernen Eindruck.

Daneben befindet sich der heute teils als Zufahrt zur Krankengymnastik-Praxis von Gunther Förderer genutzte „Zobels Resch“, ein steiler Hang, der früher von den Kindern zum Rodeln genutzt wurde.

Unweit davon steht das Haus in dem der heutige Revierförster Maurer (2016) lebt.

Quellen:

Katholische Kirche

Katholisches Gemeindezentrum St. Thomas, um 2010

Katholisches Gemeindezentrum St. Thomas, um 2010

Nachdem der Pfarrer Tönges 1540 die Pfarrrei Esch gekauft und im Alleingang die Reformation durchgeführt hatte war Esch evangelisch. Erst nach dem 2. Weltkrieg kamen durch Heimatvertriebene aus dem Osten mehr und mehr Katholiken nach Esch. Im Jahr 1978 wurde daher wieder eine katholische Krichengemeinde gegründet. Herr Labonte wurde dieser Gemeinde als Seelsorger beigegeben und kümmert sich besonders im die Jugend.

Nach dem Abriss der Lederfabrik Beuleke Anfang der 90er Jahre wurde auf diesem Gelände dann ein Kirchenzentrum erbaut, dass später „St. Thomas“ genannt wurde. Alljährlich ist St. Thomas eine Station der Fußwallfahrt Köln-Walldürn.

Katholische Kirche und Pfarrhaus im Bau, Juni 1990. Foto: Günter Seybert. Vermutlich beim „Radbiathlon“ des TV Esch aufgenommen. Foto: Günter Seybert

Ehrenmal

Das Ehrenmal auf dem Freidhof

Das Ehrenmal auf dem Friedhof

Auf dem Friedhof steht ein Ehrenmal für die Gefallenen und vermissten der beiden Weltkriege. Dabei handelt es sich um ein Rondell mit Marmor-Ornamenten und vier Marmor-Tafeln, von denen eine die Gefallen und Vermissten des 1. Weltkrieges, zwei die Gefallenen des 2. Weltkrieges und eine die Vermissten des 2. Weltkrieges aufführt. Zwischen den Tafeln gibt es Halterungen für Kränzen, die alljährlich zum Volkstrauertag dort nieder gelegt werden.

Auf dem Ring, der das Denkmal nach oben abschließt, steht auf der Außenseite: „Den Toten zum Gedächtnis, den Lebenden zur Mahnung.

Feuerwehrhaus

Der wahrscheinlich erste Geräteschuppen der Feuerwehr befand sich dort, wo heute der Parkplatz der Gemeindeverwaltung in der Kirchgasse liegt. Neben dem Geräteschuppen befand sich dort früher auch die Milchsammelstelle. Und zeitweise ein unterstand für den gemeindeeigenen Leichenwagen. Das Gebäude stand etwa bis Ende der 1970er Jahre.

1963 konnte eine Halle des bestehenden Hauses in der Frankfurter Straße 21 bezogen werden, 1966/67 kam auch die zweite Halle dazu. Im Jahr 1978 konnten ein Unterrichtsraum und eine Toilette eingebaut werden, eine Heizung folgte 1982. Der Platzbedarf stieg trotzdem ständig an, so dass ab 1984 die Überlegungen für einen Neubau oder Umbau reiften.

Dabei entstand, neben anderen Optionen, die Idee, die Feuerwehr auf dem Gelände Schulgasse 5, unterzubringen. Dort befand sich die ehemals die Mühle der Familie Lanz, genannt „Lennewirts“ und bereits der Bauhof. Nach weiteren Abrissarbeiten wurde der erste Spatenstich im August 1995 getätigt, der Umzug aus der Frankfurter Straße erfolgte nach viel Eigenleistung der Feuerwehrleute, knapp ein Jahr später im August 1996.

Quellen:

Hammermühle

Nordöstlich außerhalb des Ortes im Emsbachtal, an der Straße nach Niederems wurde 1822 von Johann Peter Schönborn eine Schleifmühle mit Bauernhof errichtet. 1826 wurde die Mühle in eine Eisenschiede umgebaut. Verarbeitet wurde vornehmlich Alteisen, dass bei den Auslieferungen des Schmiedemeisters zwischen Frankfurt und Montabaur eingesammelt wurde. Die benötigte Holzkohle für die Essen wurde in den nahen Wäldern in eigener Köhlerei hergestellt. Auch mit der Kohle wurde Handel betrieben.

Die Hammermühle verfügte über drei große Wasserräder mit einem Durchmesser von je 2,40 m und einer Breite von 1,40 m. Sie trieben den fünf Zentner schweren Schmiedehammer, ein Gebläse sowie einen 14 Meter hohen Rammbock zum zerkleinern des Alteisens an. Es gab drei Kohlenschuppen, von denen heute noch einer erhalten ist. Oberhalb der Mühle wurde in Stauweiher angelegt, um den Betrieb vom Wasserstand es Emsbaches unabhängig zu machen.

Der Weiher brachte Schönborn 1836 Ärger mit dem Müller der Mangoldsmühle ein, da diesem zeitweise das Wasser für den Mühlenbetrieb entzogen wurde. Bevor Peter Schönborn aber den im gerichtlichen Vergleich geforderten zweiten Weiher unterhalb seiner mphle anlegen konnrte verstarb er, so dass der Stauhweiher für die Mühlen unterhalb des Petershammers erst 1840 realisiert wurde.

Die Hammermühle blieb unterdessen in Familienbesitz. Laut „Geschäftliches Adressbuch und Spezialartikel aller Gemeinden des Herzogthums Nassau“ von 1863 wurde dort von Adam Schönborn Stabeisen hergestellt. Etwas weiter Richtung dem Ort in den Wiesen zwischen Straße und Emsbach befand sich die Knochenmühle von Philipp Heinrich Schönborn (*1818 +1882). Dessen Tochter Regine Henriette (*1859 +1921) heiratete ihren Cousin Johann Daniel Heilhecker (*1846 + 1920), was die beiden Mühlen wohl in den 1880er Jahren in den Besitz der Familie Heilhecker brachte.

Wie aus vorliegenden Rechnungen aus dem 19. Jahrhundert ersichtlich ist, vergab Daniel Heilhecker viele Arbeiten an die Geschäftsleute des Ortes. Mit einigen davon dürften ihn auch verwandschaftliche Verhältnisse verbunden haben, so war seine Schwiegermutter eine geborene Ries. Fuhrmann und Sattler hießen ebenfalls Ries. Die Zimmermanssfamilie Wolfsheimer, die sich zu diesem Zeitpunkt bereits einen fast hundertjährigen Ruf als „Mühlendoktoren“ erworben hatten, unternahm instandsetzungsarbeiten an den Landwirtschaftlichen Gebäuden und dem Hammerwerk. Auf Daniel Heilhecker folgte sein Sohn Ernst Karl Wilhelm (*1878 +1955) als Besitzer der Mühle.

Um die jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert wurde der Betrieb der Schmiede imme runwirtschaftlicher. Größere Betriebe, Walzwerke mit Bahnanschluss, verdräntgten die kleinen Hammermühlen vom Markt. So wurde nach und nach die Hammerschmiede abgebaut, z.B. 1909/1910 der Rammbock. In den 1930er Jahren wurde auch die Knochenmühle abgebrochen.

Karl Heilheckers Sohn Paul betrieb in der Folge nur noch Landwirtschaft. Mühlengebäude und Stallungen des Eisenhammers wurden 1960 durch einen Brand schwer beschädigt und später ebenfalls abgebrochen. Die Familie Heilhecker, die inzwischen auch den Hausnamen „Hammerschmidt“ geerbt hatte und den Hof zuletzt bewirtschaftete, siedelte auf den neuen „Hof Petershammer“ im Feld „An der Weinstraße“ an der Straße Richtung Bad Camberg aus. Heute stehen nur noch das Wohnhaus und der ehemalige Kohlenschuppen.

Hochwasser am Petershammer 1981, Bild M. Hannemann
Hochwasser am Petershammer 1981, Bild M. Hannemann

Das ehemals konstruktiven Fachwerk ist heute freigelegt. Das zugehörige Wirtschaftsgebäude, das ehemalige Kohlenhaus aus Backsteinmauerwerk, wird heute ebenfalls als Wohnhaus genutzt. Zwischen beiden Häusern fließt der Emsbach hindurch. 1981 kam es im gesamten Hintertaunus und auch im Emstal zu schweren Überflutungen, die auch die Hammermühle in Mitleidenschaft zogen.

Quellen:

... ... Am Wochenende (no date) ‘Es klappert die Mühle - Die Geschichte einer Eisenschmieder’.
Heilhecker, P. (no date) ‘Stammbaum der Familie Heilhecker’.
Hannemann, M. (1999) Hanni’s Homepage. Available at: http://www.niederems.de/.
Geschäftliches Adressbuch und Spezialartikel aller Gemeinden des Herzogthums Nassau (1863).
Wald, H. (2012) Eine kleine Chronik von Einem, der die Straßen von klein auf erlebt und auf ihnen gelebt hat. Waldems.

Kriegerdenkmal

Kriegerdenkmal in der Frankfurter Straße

Kriegerdenkmal in der Frankfurter Straße

Nach den so genannten „Deutschen Einigungskriegen“ 1864, 1866 und 1870/71 wurden, besonders in den 1890er Jahren, nachdem per Gesetz die Befugnis zur Errichtung von Denkmalen an die Gemeinden überging, zahlreiche Kriegerdenkmale errichtet. Das bekannteste davon dürfte die Germania am Niederwalddenkmal in Rüdesheim sein. Anders als nach dem 1. und 2. Weltkrieg wurden darauf oft nicht (nur) den gefallenen Soldaten gedacht, sondern, wie auch bei dem Denkmal in Esch, allen Teilnehmern des „glorreichen Feldzuges“. In diesem Falle denjenigen, die am deutsch-französischen Krieg 1870/71 teilgenommen hatten.

Gestiftet wurde das Denkmal vom Kriegerverein. Solche Vereine bildeten sich nach den Koalitionskriegen, in der Regel ab den 1840er Jahren, nachdem auch hierfür eine gesetzliche Grundlage geschaffen worden war. Durch die, in der Bevölkerung als erfolgreich wahrgenommenen Einigungskriege, erhielten diese Vereine weiteren Aufschwung. Es handelt sich um eine Säule, die auf der Straßenseite mit Eisernem Kreuz in Eichenlaub verziert ist. Obenauf sitzt ein Adler. Auf drei Mamor-Tafeln sind die Namen der Kriegsteilnehmer und der Stifter sowie der Schriftzug „Zur Erinnerung an den glorreichen Feldzug 1870/71“ zu lesen. Auf Bändern um den Sockel der Säule waren die Namen von erfolgreichen Schlachten aus dem Krieg zu lesen. Auf der Seite zur Frankfurter Straße kann man noch „Weissenburg“ erahnen. Auch sonst hat das Denkmal schon viel gelitten. Um den fehlenden rechten Adlerflügels gibt es das Gerücht, dass dieser nach dem 2. Weltkrieg durch Beschuss verlorgen gegangen sei. Insgesamt ist das Denkmal nicht mehr im allerbesten Zustand, der Beton bröckelt und es zeigen sich viele Risse. Vermutlich wurde es in den 1890er Jahren errichtet. Es ist ein Kulturdenkmal.

Ansichstkarte mit Lindenbaum und Kriegerdenkmal

Ansichstkarte mit Lindenbaum und Kriegerdenkmal

Die aufgeführten Namen der Teilnehmer (auf der Seite zum ehemaligen Gasthaus „Zum Taunus“) und der Vereinsmitglieder (auf der Seite in Richtung Frankfurter Straße) beinhalten zahlreiche alte Escher Familiennamen, die man teilweise bis heute nachvollziehen kann. Leider sind die Vornamen nicht ausgeschrieben, so dass eine Zuordnung einzelner Personen nur ungenau möglich ist. Einzig Conrad Leichtfuß, der am 18. August 1870 in der Schlacht um Gravelotte in Lothringen gefallen ist, wird mit vollem Namen genannt. Er war einer von 31.640 Toten und Verwundeten dieser Schlacht, an der auf beiden Seiten mehr als 180.000 Soldaten teilnahmen. Am Ende siegten die Deutschen.

Als weitere Teilnehmer werden aufgeführt:

Ph. Stamm, Ad. Kimpel(+), W. Kopp, K. Ries, S. Oppenheimer, A. Pabst, K. Hölzer(+), F. Schmidt, F. Ries, O. Ries, F. Diehl(+), F. A. Ries, Ph. K. Christmann, P. Pabst, D. Heilhecker, A. Stricker, O. Moog, W. Leichtfuß, W. Christ, Ph. Paul, A. Höhn, W. Schuhmann, Ph. Müller, F. K. Ries, L. Lanz, F. Leichtfuß, N. Löwenstein.

Die Vereinsmitglieder waren Adam Schüttig (sein Name wurde mit dem Vermerk „Veteran von 1848-49“ ausgeschrieben), F. Schüttig, O. Ries, O. Leichtfuß, Th. Saame, C. Füll, K. Konradi, K. Schüttig, W. Leichtfuß, K. Leichtfuß, K. Heilhecker, H. Eschenheimer, H. Schönborn, O. Eschenheimer, Th. Schüttig, O. Leichtfuß, K. Göbel, Ph. Weller, L. Link und Ph. Christmann

Quelle: