Fußwallfahrt Köln-Walldürn

Teilnehmer der 371. Fußwallfahrt Köln – Waldürn treffen am 14. Juni 2019 in Esch ein.

Im Jahr 1648, also nach Ende des dreißigjährigen Krieges begannen Pilger aus Köln sich zur Wallfahrtzeiit eines jeden Jahres auf den etwa 270 Kilometer langen Fußweg nach Walldürn zu machen. In der dortigen Wallfahrtsbasilika befindet sich eine Reliquie als Zeugnis eines Blutwunders, das dort im 14. Jahrhundert stattgefunden haben soll.

Seit dem Beginn der Wallfahrt wurde der Pilgerzug regelmäßig unterbrochen durch Kriege und sonstige Unwägbarkeiten. Im frühen 19. Jahrhundert war das Wallfahren im Herzogtum Nassau unter dem Eindruck der Aufklärung gar gänzlich verboten. Das galt auch für den Durchzug der Walldürner. So schrieb Amtmann Stahl aus Königstein 1817 an die Regierung, dass sich 100 bis 200 Personen aus dem kölner Raum in der Königsteiner Kriche aufgehalten hätten, da bereits andernorts wieder stattfindende Wallfahrten „bey manchen schon zu dem Glauben Anlass gegeben [hätten], daß auch in dem hiesigen Lande die Prozessionen, wie ehedem, wieder Statt haben würden“.

In guten Jahren machen sich seit jeher einige hundert, zweitweise sogar mehrere tausend Menschen von Köln-Urbach aus auf den Weg durch den Westerwald, über die Lahn, durch den Taunus und am Main entlang nach Waldürn in Baden-Würtemberg.

In früheren Zeiten, zumindest vor dem 2. Weltkrieg, verdienten sich die Escher Kinder und Jugendlichen ein paar Mark dazu, indem sie das Gepäck der Pilger zur nächsten Station schafften. Heute wird die Wallfahrt mit Bussen unterstützt.

Eine Station ist heute auch die Katholische Kirche St. Thomas in Esch, wo eine Rast eingelegt wird.

Quellen:

Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung e.V. (2019) Nassauische Analen.

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