Archiv der Kategorie: Menschen

Frieda Stern

Frieda Stern, geborene Löwenstein, wurde am 24. Dezember 1896 in Esch als Tochter von Ferdinand Löwenstein und seiner Frau Rosa geboren und war später wohnhaft in Jesberg und Frankfurt a. Main. Ihre Deportation erfolgte ab Frankfurt a. Main am 11. Juni 1942 nach Sobibor. Über ihr weiteres Schicksal ist mir nichts bekannt.
Quellen:

Philipp Wilhelm Seyberth

Philipp Wilhelm Seyberth wurde am 2.7.1820 in Esch als Sohn von Philipp Reinhard Seyberth und seiner Frau Amalia geboren. Sein Vater starb, als er 9 Jahre alt war. Offenbar besorgte Amalia Syberth die Geschäfte des Hofs und der Gastwirtschaft besorgen, bis er alt genug war. Er arbeitet dann tatsächlich als Gastwirt im Zum Grünen Baum, den er 1854 aufgab, und als Viehzüchter.

1845 heiratete er Karoline Augusta Johannetta Gröber aus Idstein. 1852 wurde er als Abgeordneter Mitglied der ersten Kammer der Nassauischen Stände, trat das Amt aber nicht an. Am 30.10.1860 starb er. Er wurde nur ein Jahr älter als sein Vater.

Quellen:

Philipp Reinhard Seybert

Philipp Reinhard Seybert war der Sohn von Johann Daniel Seyberth und Catharina Elisabeth Schaub (hier könnte ein Schreibfehler vorliegen – der Name Schaus wäre in Esch geläufig). Er wurde am 8.4.1790 in Esch geboren und war Gutsbesitzer auf dem Riedschen Gut, auch Seyberts Hof genannt. Am 15. Januar 1809 heiratete er in Esch die Tochter des Johann Leonhard Herber, Gastwirt „Zum goldenen Brunnen“ in Langenschwalbach, Amalie Elisabeth (1786 – 1873). Hier bestanden offenbar familiäre Beziehungen, da Seyberths Großtante Elise 1774 einen Herber (evtl. ebenfalls Johann Leonhard) aus dem „Goldenen Brunnen“ geheiratet haben soll. Da hier Namensgleichheit besteht ist zumindest ein Teil der Informationen wohl mit Vorsicht zu genießen. Sie hatten mindestens drei Kinder, Henriette Luise, genannt Jettchen (1818-1854), die 1838 Dr. med. Philipp Conrad Gottlieb Lehr, einen Arzt aus Idstein, heiratetet, Adolf (1824-1884), der in Wiesbaden als Lehrer arbeitete und Philipp Wilhelm Seyberth (1820 – 1860), der das Gut erbte.

Philipp Reinhard Seyberth war Gastwirt im Zum Grünen Baum, wo er auch eine Branntweinbrennerei betrieb sowie Weinhändler und Posthalter. Nach den Befreiungskriegen wurde er  von 1818 bis 1822 Abgeordneter der Landstände des Herzotums Nassau. Er saß als Vertreter aus der Gruppe der Grundbesitzer in der ersten Deputiertenkammer des Herzogtums. Offenbar war er bereits zu diesem Zeitpunkt gesundheitlich angeschlagen, was Anlass zu Kritik aus der Kammer und zu teils schriftlich ausgetragenem Streit über seine häufige Abwesenheit von den Versammlungen und letztendlich zu seinem Ausschluss führte.

Zwischen 1817 und 1829 hatte er den Hof offenbar an einen Geord Weißbrod verpachtet. Am 29.10.1829 starb Seyberth im Alter von nur 39 Jahren in Esch.

Quellen:

Philipp Daniel Seyberth

Philipp Daniel Seyberth wurde am 30.3.1747 in Esch geboren und starb am 8.5.1815. Er war der Sohn von Johann Bernhard Seyberth. Von ihm erbte er Seyberths Hof und war dann Gastwirt im Zum Grünen Baum und Posthalter. Er heiratete am 12.11.1771 Catharina Elisabeth Schaub (Schaus?) aus Esch, die am 20.7.1812 in Esch gestorben ist. Ihr Sohn war Philipp Reinhard Seyberth, der später als Landesdeputierter im Nassauischen Parlamt saß. Einer seiner Enkel, Johann Philipp Ludwig Seyberth, wurde später Pfarrer in Esch.

Quellen:

Johann Bernhard Seyberth

Johann Bernhard Seyberth wurde 1714 in Esch als Sohn von Johann Daniel Seyberth (1674-1735) und Maria Catharina Hirtes (*1680), eventuell von der Hirtesenmühle, geboren. Bereits sein Vater war ein einflussreicher Mann, Landwirt, Gerichtsschöffe und auch Schultheiß. Die Familie besaß das Riedische Gut als Erbpacht der Familie von Dehrn, später deswegen auch Seyberths-Hof genannt. Wie auch sein Vater war Johann Bernhard Schultheiß, als weitere Berufe werden Ausschußlieutenant, Bendermeister und Gerichtsschöffe genannt. Er war der Wirt im Gasthaus Zum Grünen Baum.

Mit seiner Frau Anna Catharina Göbel aus Kloppenheim hatte er zwei Söhne, Philipp Heinrich (*1743) und Philipp Daniel (*1747). An den letztgenannten vererbte er den Hof und die Gaststätte, während Philipp Heinrich in Göttingen als Professor arbeitete. Zudem gibt es Aufzeichnungen über eine Tochter Namens Elise Barbara (*1749, +1774) die einen Johann Leonhard Herber aus Langenschwalbach geheiratet hat. Hier besteht allerdings Namensgleicheit zum späteren Schwiegervater von Philipp Reinhard Seybert, der allerdings zwei Generationen später folgte, so dass zumindest ein Teil der Informationen bezweifelt werden muss. Die Verwandschaftliche Verbindung ist aber nicht ungewöhnlich.

Johann Bernhard Seyberth starb 1791.

Quellen:

 

Schultz, Eberhard und Lilli

Das Ehepaar Schultz praktizierte in Esch als Dentisten. Der Beruf des Dentisten existierte in Deutschland bis 1952 parallel zu dem der Zahnärzte und bezeichnete Zahntechniker, die nach dem Besuch der Dentistenschule ohne akademische Ausbildung Patienten behandeln durften. In der folge musste die Dentisten in einem 60-Stündigen Charsh-Kurs eine Bestallung als Zahnarzt erwerben.
 
Das Ehepaar Schultz wird z.B. im Heimatjahrbuch 1950 unter Das öffentliche Leben im Untertaunuskreis erwähnt.

Quellen:

Kreisausschuss des Untertaunuskreises (ed.) (1950) Heimatjahrbuch ‘Der Untertaunus’.

Karl Schönborn

Karl Schönborn wurde am 11. November 1884 geboren. Er wurde auch Streußer-Karl genannt und wohnte in dem Anwesen Schwalbacher Straße 9. Im 1. Weltkrieg diente er im Fußartillerie-Regiment Nr. 3, 1. Battalion, 1. Batterie und wurde im Herbst 1914 an der Westfront schwer verwundet.

Im 2. Weltkrieg wurde er als einziger Zivilist in Esch getötet. Der Zeitzeuge Helmut Wald berichtet, dass der Landwirt mit seinem Pferdefuhrwerk von oder nach Idstein unterwegs war und dabei von einem Tiefflieger angegriffen und tödlich verletzt wurde. Angeblich sei das Pferd mit dem Fuhrwerk von zahlreichen Schüssen getroffen dennoch nachhause gelaufen. Als sein Todesdatum ist der 27. März 1945 auf dem Ehrenmal für die Toten der Weltkriege vermerkt. Er wurde dementsprechend 70 Jahre alt.

Sein Grabstein steht, wie bei den Toten der Weltkriege üblich, noch auf dem Escher Friedhof. Er wurde vor einigen Jahren von einem Platz hinter der Kirche dorthin umgebettet, zudem wurde die Grabtafel von Karl Weber, der im 1. Weltkrieg gefallen ist, auf die Grabplatte montiert. Auf dem Grabstein steht:

Ich ging zur Heimat

ohne Abschiedsworte,

der Vater rief,

ich musste eilends gehen,

doch sei getrost,

an einem bes[sic]ren Orte,

da werden wir uns wiedersehen.

Quellen:

Hermann Saame

Hermann Georg Saame wurde am 13. Juli 1895 in Esch als Sohn von Wilhelm Saame und seiner Frau Adolphine geboren. Er war verheiratet mit Wilhelmine Weller. Er war Gründungsmitglied des Sportverein 1921 Esch e.V., des Arbeiter-Gesangsvereins „Sängergruß“ und der Freiwillige Feuerwehr 1934 Esch e.V.. Vor dem Krieg arbeitete er als Lederarbeiter. In der Wehrmacht wurde er bis zum Feldwebel befördert. Am 3. Februar 1946 verstarb er in Folge des 2. Weltkrieges in russicher Gefangenschaft im Kriegsgefangenenlager 393 bei Narwa/Estland in Folge von Unterernährung.

 

Quelle: