Archiv der Kategorie: Menschen

Leichtfuß, Lina

Lina Leichtfuß arbeitet in den 1950er Jahren in Esch als Hebamme.  Sie wohnte (zumindest zeitweise) im Haus von „Moose Fritz“, der heutigen Eschtalstraße 1.
Quellen:

Karl Conrad Leichtfuß

Karl Conrad Leichtfuß, der am 18. August 1870 in der Schlacht um Gravelotte in Lothringen gefallen ist, wird auf dem Kriegerdenkmal mit vollem Namen genannt. Er war einer von 31.640 Toten und Verwundeten dieser Schlacht, an der auf beiden Seiten mehr als 180.000 Soldaten teilnahmen. Das Grab von Leichtfuß, der im Rang eines Grenardier stand, ist noch heute auf dem Soldatenfriedhof in St. Marie aux Chênes zu finden.

Bis zum Umbau der Kirche in ihren heutigen Zustand befand sich in der Nähe des ehemaligen, heute nicht mehr genutzten Eingangs eine Gedenktafel für ihn. Im Zuge der Bauarbeiten ging diese offenbar verloren.

Quellen:

Karl Klapper I

Karl Klapper I war Gemeindekassenverwalter der Gemeinde Esch. Er wird z.B. im Heimatjahrbuch 1950 unter Das öffentliche Leben im Untertaunuskreis erwähnt.

1934 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der freiwilligen Feuerwehr.

Von 1933 bis 1945 war er Vereinsführer der Sängervereinigung.

Quellen:

Selma Kahn

Selma Kahn, geborene Löwenstein, wurde am 19.11.1890 in Esch geboren. Sie war die Tochter von Rosa Steinberg aus Steinfischbach (der Schwester von Rebecca Löwenstein) und Ferdinand Löwenstein aus Langendernbach. Sie wohnte später zusammen mit ihrem Mann Louis Kahn aus Hausen über Aar, der wie ihr Vater Viehhändler war, in der Aarstraße 7 in Hausen über Aar. Die beiden hatten zwei Söhne, Hugo und Manfred.
Im Zuge des Judenboykotts in den 1930er Jahren wurde das Geschäft mit dem Viehhandel zunehmend schwieriger. Das Anwesen der Familie in Hausen musste an eine Bank verkauft und der Viehhandel aufgegeben werden. Beide Söhne emigrierten 1936 und 1937 nach Uruguay. Selma und Louis zogen nach Königstein in den Ölmühlöenweg 5. Gemäß einem Bericht der dortigen Stolperstein-Seite wohnten dort zu diesem Zeitpunkt auch Selmas Vater Ferdinand und zumindest ihr Bruder Albert. Zusammen mit Albert soll Louis dort im November 1938, kurz nach den Novemberprogromen, verhaftet worden und in das KZ Buchenwald deportiert worden sein, wo er kurz darauf ermordet wurde. Albert Löwenstein wurde im Dezember wieder entlassen und konnte mit einem Teil der Familie kurz darauf in die USA emigrieren.
Selma wohnte daraufhin wechselnd bei unterschiedlichen Familien im Rhein-Main-Gebiet und versuchte fortwährend ihre Ausreise zu ihren Söhnen nach Uruguay zu erreichen. 1939 zog sie zu Verwandten mütterlicherseits zurück nach Königstein, in die Neugasse 1. Von hier aus versuchte sie wiederum, z.B. mittels eines Briefes an den Bürgermeister, sich die notwendigen Papiere für eine Ausreise zu beschaffen. 1940 musste sie dann erneut umziehen und wohnte fortan in der Hans-Handwerk-Straße 34 in Frankfurt. Von dort aus wurde sie vom NS-Unrechtsregime in das Vernichtungslager Sobibor und von dort weiter nach Majdanek deportiert und dort vermutlich nach dem 11.06.1942 ermordet.

Quellen:

 

Mathilde Issselbächer

Mathilde Isselbächer, geborene Löwenstein, kam am 28. Juli 1893 in Esch als Tochter von Ferdinand Löwenstein und seiner Frau Rosa zur Welt. Am 11. oder 12. November 1941 wurde sie ab Frankfurt vom NS-Unrechtsregime in das Ghetto Minsk deportiert. Über ihr weiteres Schicksal ist mir nichts bekannt.
Quellen:
 

Friedrich Wilhelm Heinz

Friedrich Wilhelm Heinz (* 7. Mai 1899 in Frankfurt am Main; † 26. Februar 1968 in Bad Nauheim), war ein deutscher Soldat und Schriftsteller. Nach dem Kriegsdienst im Ersten und Zweiten Weltkrieg musste er 1944 wegen der Beteiligung an der Operation Walküre untertauchen. 1950 bis 1953 leitete er den Friedrich-Wilhelm-Heinz-Dienst, einen bundesdeutschen Nachrichtendienst. 1953 nahm er nach Unstimmigkeiten mit Bundeskanzler Konrad Adenauer und Theodor Blank seinen Abschied.
Bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts hatte Heinz die Jagd in Esch und Bad Camberg gepachtet.

Karl Wilhelm Albert Erwin Gros


Pfarrer Gros mit Schülern und Familie

Pfarrer Gros mit Schülern und Familie, Foto von R. Wick

Gros, Karl Wilhelm Albert Erwin war ein evangelicher Geistlicher und Schriftsteller. Er wurde am 13. April 1865 in Niederems als Sohn des Hauptlehrers Philipp Heinrich Peter Gros und dessen Frau Marie Henriette Lusie, geb. Steinhäuser, geboren. Ab 1884 studierte er Theologie in Leipzig, Marburg und Hanau. 1888 bis 1889 war er Vikar in Kroppach und Fronhausen, 1890 wurde er Pfarrer in Hartenrod, 1897 in Höchstenbach und von 1898 bis 1919 war er Pfarrer Esch im Taunus, von wo aus er nach Gonzenheim wechselte wo er am 1. Dezember 1926 verstarb.

1902 richtete er eine Privatschule in Esch ein. In Hartenrod hatte er zuvor den ersten Raiffeisen-Verein mit gegründet. Er veröffentlichte eine Anzahl von Romanen, u.a. „Die letzte Nonne von Walsdorf“ (1916), „Der Bauernpfarrer“ (1918) und „Winkelhude und anderes“ (1925). Im letzgenannten Werk nimmt er in heiteren Geschichten Bezug zu seinen Stationen im Taunus und Westerwald und historisches, etwa zu den Koalitions- und Befreiungskriegen. Gerüchteweise soll „Als Winkelhude ein Kurort wurde“ lose von Esch handeln. Gros war hier Pfarrer, als der Kurverein seine beste Zeit hatte. Gros war auch Mitglied im Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung.

Quellen:

Willi Eschenheimer

Willi Eschenheimer wurde am am 31. März 1892 in Esch geboren. Vermutlich aufgrund einer Behinderung wohnte er später in verschiedenen Heil- und Pflegeanstalten. Aus Bunzlau wurde er 1940 vermutlich in die Tötungsanstalt Prina Sonnenstein deportiert und dort im Dezember 1940 durch das NS-Unrechtsregime ermordet.
Quellen:
Gedenkbuch "Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"