Der Postbote Julius Fischer mit seinem Fahrrad, 1938. Foto von Irmgard Pfeil
Julius Fischer stammte aus Idstein und war in der Zeit vor und während des 2. Weltkrieges Postbote in Esch. Seine Zuständigkeit reichte über Niederems und Wüstems bis nach Oberems, weshalb er ein Fahrrad besaß, mit dem er die Touren fuhr. Sowohl Helmut Wald als auch Erika Müller beschreiben Fischer als freundlichen und lustigen Menschen, der sowohl mit den Kindern Späße machte als auch den Erwachsenen die neuesten Geschichten aus den anderen Orten erzählte. Er wohnte in der Schwalbacher Straße 24, wo auch das „Postamt“ war. Nachkommen von Julius Fischer leben heute noch in Esch und Heftrich, allerdings befindet sich das Haus nicht mehr in Familienbesitz.
Der Postbote Julius Fischer mit seinem Fahrrad, 1938. Foto von Irmgard Pfeil
Hier war früher einmal die Post. Sie wurde von Julius Fischer bis nach Oberems ausgetragen. Auch nach dem 2. Weltkrieg konnten hier Postgeschäfte erledigt werden, bis die Bundespost 1975 einen Neubau auf dem ehemaligen Turnplatz in der Schulgasse erstellte.
Das Haus in der Schwalbacher Straße war noch lange im Familienbesitz, bis es in den 2000er Jahren verkauft wurde.
Soldaten marschieren vorm Haus vob Julius Fischer, März 1940. Foto von Irmgard Pfeil
Heuernte im August 1939. Vorn links Wilhelmine und rechts Julius Fischer. Foto von Irmgard Pfeil
Der wohl erste Escher Kindergarten befand sich nach Erzählungen im Haus Kirchgasse 8. Dieses Haus wird bei einigen Eschern auch noch „Alter Kindergarten“ genannt. Nach den Erinnerungen von Stefan Moog befand sich die Toilette noch in einem „Häuschen“ auf der anderen Seite des Weges zur Kirche. Einen Spielplatz gab es oberhalb des Pfarrhauses.
Etwa 1962/1963 wurde in der Flur „Kautwies“, dem heutigen Turnhallenweg, ein neues Gebäude eigens für den Kindergarten gebaut. Auch ein eigener Kindergartenspielplatz entstand, das Areal war dabei bei weitem größer als es tatsächlich hätte sein müssen. Dieser Kindergarten wurde bis 2001 genutzt und hatte zuletzt Räume für zwei Gruppen sowie eine überdachte Außenterasse, ein Büro im ehemaligen Eingang vom Turnhallenweg her und einen Flur der es ermöglichte, die beiden Gruppen separat zu erreiche. Zuvor gab es nur einen großen Raum, der durch eine Faltwand getrennt werden konnte.
Bis in die 1980er / 1990er Jahre wurden die Kindergärtnerinnen in Esch meist „Tante“ genannt – den meisten bekannt sein dürften sicher Tante Elfriede (Elfriede Fischer, Leiterin des alten Kindergartens in der Kirchgasse und Anfangs auch im neuen Kindergarten in der Kautwiese), Tante Rosel (Rosel Werner, später in Bermbach tätig), Tante Christel (Christel Diehl bzw. „Klappers Christel“) und Tante Helga (Helga Paul – Leiterin bis zu ihrem Ruhestand).
2001 wurde der neue Kindergarten mit zwei Gruppen (Drachen- und Katzengruppe) neben dem Dorfgemeinschaftshaus in Betrieb genommen. Seit 2007 ist er eine Kindertagesstätte und es ist dort ein Mittagessen für die Kinder erhältlich. 2017 wurde für 320.000,00 € eine dritte Gruppe angebaut, die als Krippengruppe mit dem Namen „Igelgruppe“ ausgeführt wurde. Daher gibt es nun auch neben dem bereits vorhandenen Bewegungsraum einen Schlafraum. Es können mehr als 60 Kinder die Einrichtung besuchen.
Im Jahr 2020 wurde der Kindergarten aufgrund der Corona-Pandemie ab dem 16. März geschlossen und konnte erst nach und nach bis Anfang Juni den Regelbetrieb wirder aufnehmen. Mit steigenden Infektionszahlen im Winter 2020/2021 erging erneut die Empfehlung der Landesregierung, die Kinder möglichst zuhause zu betreuen. Eine erneute Schließung erfolgte aber nicht.