Archiv der Kategorie: Menschen

Hilde Polligkeit-Eiserhardt

Hilde Polligkeit-Eiserhardt, geb. Stahl, wurde 1888 in Esch im Taunus geboren. Ihr Vater war Pfarrer. 1918 promovierte sie an der Universität Heidelberg in Rechtswissenschaften. Sie arbeitet in der Folge für den deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge sowie das Soziographische Institut Berlin, u.a. als Sozialarbeiterin. Sie war maßgeblich an der Gestaltung des so genannten Weimarer Fürsorgerechtes beteiligt. 1950 trat sie in den Ruhestand ein. Sie veröffentlichte verschiedene Schriften zur Familien- und Jugendpolitik. Sie verstarb am 06. Mai 1955.
Quelle:
Beck’sches Juristenlexikon
www.deutscher-verein.de

Georg Pahlow

Georg Pahlow war Lehrer an der Volksschule in Esch. Er wird z.B. im Heimatjahrbuch 1950 unter Das öffentliche Leben im Untertaunuskreis erwähnt.

Quellen:

Kreisausschuss des Untertaunuskreises (ed.) (1950) Heimatjahrbuch ‘Der Untertaunus’.

Bertha Nachmann

Bertha Nachmann, geb. Eschenheimer (geb. 28.05.1863 in Esch im Taunus, gest. 05.01.1943 in Theresienstadt) war Tochter der jüdischen Familie Eschenheimer. Sie heiratete in Hofheim den Metzger Leopold Nachmann. Mit ihm hatte sie zwei Kinder, Friedrich und Greta. Nach dem Tod ihres Mannes und der Progromnach 1938 war Bertha Nachmann gezwungen nach Frankfurt zu ziehen. Von dort aus wurde sie am 15. September 1942 nach Theresienstadt verschleppt, wo sie am 5. Januar 1943 starb.
Quellen:
Gedenkbuch "Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"
Verlegung der Stolpersteine in Hofheim am Taunus, 22.04.2008

Willi Moog

Willi Moog war in den 1950ern Standesbeamter der Gemeinden Esch und Niederems, später auch Bürgermeister von Esch. Das Amt des Standesbeamten übte er mangels spezieller Amtsräume bei sich zuhause aus, so dass das Trauzimmer auch gleichzeitig das Wohnzimmer seiner Familie war. Er wohnte im Haus Schwalbacher Straße 4, genannt „Christe“. 
 
1934 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der freiwilligen Feuerwehr.
 

Quellen:

Kreisausschuss des Untertaunuskreises (ed.) (1950) Heimatjahrbuch ‘Der Untertaunus’.
Freiwillige Feuerwehr 1934 Esch e.V. (no date) Chronik der Feuerwehr Esch. Available at: http://www.fw-esch.de/index.php/verein/cffwesch.

Rebecca Löwenstein

Ehemals jüdisches Haus, heute Schwalbacher Str. 20, um 1963, Foto: Fam. Bund

Ehemals jüdisches Haus, heute Schwalbacher Str. 20, um 1963, Foto: Fam. Bund

Rebecca Steinberg wurde am 12. Juni 1850 in Steinfischbach als Tochter von Meier Steinberg und Sara Herz geboren. Sie heiratete im Jahr 1875 Nathan Löwenstein aus Langendernbach und wohnte dann mit ihm in „Nathans Haus“ in der Borngasse. Ihre Schwester Rosa war mit ihrem Schwager Ferdinand verheiratete. Die beiden und ihre Familie wohnten ebenfalls in Esch, von wo sie 1936 nach Königstein umzogen.

Nathan und Rebecca hatten 5 Kinder, David, Hermann, Selma, Solly und Rosa.

Nach dem hier vorliegenden Eintrag des Frankfurter Standesamtes ist Rebecca am 4. Dezember 1938 in Frankfurt im Alter von 88 Jahren verstorben, nachdem sie zuvor in der städtischen Nervenklinik Niederrad (heute Teil der Uniklink Frankfurt) untergebracht war. Als Todesursache sind Kreislaufschwäche und Hirnaderverkalkung angegeben.

Dem widersprechen mehrere Zeitzeugen, die Rebecca anfang der 1940er Jahre noch in Esch gesehen haben wollen, so u.a. der Zeitzeuge Helmut Wald in einem Zeitungsbericht vom Mai 2016. Demnach habe Rebecca bis 1942 in Nathans Haus gewohnt und sei erst dann, über 90igjährig, nach Idstein überstellt worden. Von dort habe sie wohl hin und wieder versucht, bis nach Esch zu laufen und wäre bei einem dieser Versuche dann letztendlich verstorben.

Ziemlich sicher war Rebecca Löwenstein in der NS-Zeit die letzte jüdische Bewohnerin von Esch. Wald berichtet vom Hörensagen, dass auch Rebecca in den Tagen um die Reichsprogromnacht im November 1938 zu leiden hatte. Sie sei angegriffen und misshandelt worden. Laut einer Abhandlung von „Am Spiegelgasse“ (siehe Quellen) wäre sogar ein Brandanschlag auf ihr Haus verübt worden, allerdings wird dort als Wohnort Idstein angegeben. Recht sicher ist, dass ihr Sohn Hermann bereits ab 1938 in Wiesbaden und nicht mehr in Idstein wohnte. Daher sind all diese Angaben als eher unsicher anzusehen.

Quellen:

Nathan Löwenstein

Ehemals jüdisches Haus, heute Schwalbacher Str. 20, um 1963, Foto: Fam. Bund

Ehemals jüdisches Haus, heute Schwalbacher Str. 20, um 1963, Foto: Fam. Bund

Nathan Löwenstein, Sohn von David Löwenstein und Rosalie Reis aus Langendernbach, wurde am 3. August 1847 geboren. Er heiratete 1875 Rebecca Steinberg aus Steinfischbach und wohnte dann in der heutigen Borngasse, in „Nathans Haus„. Gemäß der Inschrift auf dem Kriegerdenkmal, nachdem ein N. Löwenstein am Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 teilgenommen hat, ist davon auszugehen, dass damit Nathan gemeint ist.
Nathan und Rebecca hatten 5 Kinder, David, Hermann,Selma, Solly und Rosa.
Quellen:
 

Hermann Löwenstein

Hermann (oder Haimann) Löwenstein wurde am 05. März 1881 in Esch geboren. Er war eines von 5 Kindern von Nathan Löwenstein und Rebecca Löwenstein. Er heiratete Selma Vogel aus Saulheim, mit der er zunächst in Esch wohnte. Dort wurde 1913 ihre erste Tochter Irena geboren, die als Kind verstarb. Zwei weitere Töchter Edith (*1915) und Ilse wurden geboren und die Familie zog um nach Idstein in die Löhrgasse, wo Hermann einen Viehandel betrieb. Im August 1938 zogen die Löwensteins nach Wiesbaden. Am 10. Juni 1942 wurde die Familie mit hunderten weiteren Juden aus Wiesbaden und Frankfurt in das Vernichtungslager Sobibor deportiert und dort wenig später vom NS-Unrechtsregime umgebracht.

Hermanns Tochter Edith überlebte, da sie bereits 1933 nach Holland und von dort 1939 weiter nach Australien emigriert war.

Quellen:

 

Hans Lenzen

Hans Lenzen war Lehrer an der Volksschule in Esch. Er wird z.B. im Heimatjahrbuch 1950 unter Das öffentliche Leben im Untertaunuskreis erwähnt. Nach der Wiedergründung der Sängervereinigung 1883 Esch e.V. war er kurzzeitig ihr Chorleiter.
 
 
 
Quellen:
 
Kreisausschuss des Untertaunuskreises (ed.) (1950) Heimatjahrbuch ‘Der Untertaunus’.
Sängervereinigung 1883 Esch e.V, (ed.) (1983) 100 Jahre Chorgesang in Esch.

Willi Leichtfuß

Willi Leichtfuß war 1934 eines der Gründungsmitglieder der freiwilligen Feuerwehr. Nach dem 2. Weltkrieg wurde er im Jahr 1947 Ortsbrandmeister und blieb es bis zu seinem Tod im Jahr 1959.
Gemäß dem Heimatjahrbuch 1950 war er unter der Telefonnummer Idstein 225 zu erreichen.