Archiv der Kategorie: Wald und Flur

Harbach

Der Harbach ist ein rechter Zufluss des Schlabach. Er fließt von seinem Ursprung zwischen Esch und Oberrod durch einen Taleinschnitt, das nach ihm benannte Harbachtal. Eigentlich im Wald gelegen finden sich hier viele Wiesen, die teilweise noch landwirtschaftlich genutzt werden. Der Harbach fließt weitgehend parallel zur B 8 in Richtung Eschtalstraße und unterquert die L 3011 dann teilweise verrohrt, bis sie am ehemaligen jüdischen Friedhof letztendlich vollständig in den Schlabach mündet.

 

Flure "Im Dörfchen" udn "Weichenbach" im Harbachtal

Flure „Im Dörfchen“ udn „Weichenbach“ im Harbachtal

Im oberen Harbachtal wir die mittelalterliche Siedlung „Harpach“ vermutet, die bis ins 15. oder 16. Jahrhundert bestanden haben soll. Dort gefundene Scherbenfragmente konnten vom Landesamt für Bodendenkmalpflege ebenfalls grob dem Zeitraum 14. bis 16. Jahrhundert zugeordnet werden. Die dortige Flurbezeichnung lautet deshalb „Im Dörfchen“, was auch die Bezeichnung der Escher, Bermbacher und Heftricher Einwohner für diesen alten Siedlungsplatz ist. Was der Grund für das verlassen des Dörfchens ist, wann das stattfand und überhaupt viel zur Geschichte des Ortes ist derzeit nicht bekannt. In einer heftricher Chronik wird dies mit dem Jahr 1461 in Verbindung gebracht, was als nicht gesichert gilt. Demnach sollen die ehemaligen Harpacher Siedler dann nach Esch umgezogen sein. Andere Publikationen bringen den Untergang des Dörfchens mit dem Dreißigjährigen Krieg im 17. Jahrhundert in Verbindung. Das ist historisch nicht belegt, andernorts sind aber entsprechende Schicksale bekannt und auch Esch selbst wäre in diesem Krieg beinahe ausgerottet worden.

Zuflüsse im Harbachtal sind der Weichenbach und der Geisengraben. In der Flur „Weichenbach“ befand sich bis in die 1960er oder 1970er Jahre ein Jagdhütte, die dann abbrannte. Der ehemalige Revierförster Rink legte dort, kurz vor der Mündung des Weichenbachs in den Harbach, einen Teich an, wofür das Wasser des Bachs aufgestaut wurde. Im Escher Sprachgebrauch bezeichnet Weichenbach auch die in Höhe dieser Flur gelegene Abzweigung des Waldweges von der B8 in Richtung Harbachtal.

Die Oberhalb von Dörfchen und Weichenbach bilden die Flure Alteunner, Roderunner und Nollen die Grenze zur Gemarkung Oberrod.

Quellen:

Emsbach

Hochwasser am Petershammer 1981, Bild M. Hannemann
Hochwasser am Petershammer 1981, Bild M. Hannemann

Der Emsbach ist und 45 km lang und fließt linksseitig bzw. aus südlicher Richtung zur Lahn, wo er gegenüber Dietkirchen in de Lahn mündet. Der Emsbach entspringt zwischen Glaskopf und kleinem Feldberg in der Gemeinde Glashütten. Er fließt dann durch Oberems, Wüstems, Niederems und Esch, von dort aus weiter durch den Goldenen Grund bis zur Mündung. Auf Idsteiner Gemarkung, also unterhalb der Hirtesenmühle, wurde der Bach, zuvor wie die meisten Bäche im Untertaunus im Rahmen der Flurbereinigung in den 1960er und 1970er Jahren weitgehend begradigt, im Jahr 2007 renaturiert.

Bedeutende Zuflüsse sind der Reichenbach, der Fischbach sowie im weitern Verlauf der Domabch, der Laubusbach und der Wörsbach.

Esbach zugefroren, Januar 2017

Kurz vor Esch passiert der Bach den Eisenhammer, dem er in früheren Zeiten als Antriebskraft diente. Dort mündet der Tiefenbach ein, der aus dem Wald zwischen Steinfischbach und Reinborn kommt. Kurz danach zweigt ein ehemaliger Mühlengraben in Richtung Ort ab. In Esch wird die Limburger Straße (B 8 / B 275) mit der so genannten Kronenbrücke über den Emsbach geführt. In der Nähe des Festplatzes mündet der durch Schlabach. Etwas weiter, zwischen Esch und der Hirtesenmühle, mündet der Adenbach.

Quellen:

Äppelwoifelsen

Ansichtskarte mit Linde und Äppelwoifelsen

Ansichtskarte mit Linde und Äppelwoifelsen

Der „Äppelwoifelsen“ war einmal ein beliebter Treffpunkt der örtlichen Bevölkerung sowie um die Jahrhundertwende der Kurgäste im Luftkurort Esch im Taunus. Bei diesen Gelegenheiten wurde wohl auch dem Äppelwoi, dem hessischen Nationalgetränk, häufig zugesprochen.

Der „Felsen“ ist ein Aussichtspunkt in der Flur „Rausch“, von dem aus man eine gute Aussicht in den Goldenen Grund, wie das untere Emsbachtal auch genannt wird, hat. Früher gab es hier auch eine Sitzgruppe, von der nun nichts mehr übrig geblieben ist. Wie auf der Ansichtskarte zu sehen gab es (etwa um 1907) dort auch ein Aussichtstempelchen. Und wenn man genau schaut dann kann man sogar noch die Reste der Fundamente sehen.

Inzwischen steht dort zumindest wieder eine Sitzbank, und auch die zeitweise zugewachsene Aussicht wurde wieder etwas frei geschnitten. Erreichbar ist der Felsen vom Sportplatz aus, oder direkt vom Fortshaus über einen steilen Aufstieg.

Zugewachsener Ausblick vom Äppelwoifelsen in Richtung Wingerstberg, 2015

Zugewachsener Ausblick vom Äppelwoifelsen in Richtung Wingerstberg, 2015