Bereits zur Zeit des 30jährigen Krieges gab es in Esch ein „Gasthaus zur Krone“. So findet sich im Bestand des hessichen Saatsarchives ein Eintrag zum Jahr 1620:
Dei Reuterei, so uff 4500 starck undt darüber Grave Heinrich von Berg dass commando hat, ist Donnerstag durch Esch geruckt.
Das Gebiet der Pfarrei Esch und die Anfänge Ihrer Dörfer, Bauer
Hier wird ein „Gasthaus zur Krone“ in der Folge mehrmals erwähnt, so dass bei eben diesem Durchmarsch in 1620 der Wirt der Krone schwere Schäden an Geld, Lebensmitteln, Getränken und Früchten gehabt hätte. Als 1631 wiederum die Schweden in Esch lagen hätten diese sich zwar erträglich benommen, seien dem Kronenwirt Alexander Himmel junior aber einen ziemlichen Betrag für Essen, Wein und Hafer schuldig geblieben. Eben die Spanier verwüsteten auf ihrem Rückzug im Jahre 1634 den Ort stark. Ob die Krone diese Zerstörungen überstanden hat ist nicht bekannt, auch nicht, wo sich dieses Gasthaus seinerzeit befunden hat.
Das heutige „Gasthaus zur Krone“ in der Schwalbacher Straße 19 wurde um 1850 von der Familie Lanz errichtet und um 1900 um einen Tanzsaal mit Kegelbahn ergänzt, in dem auch Sitzungen und Feste abgehalten werden konnten. Ab 1905 war das Gasthaus auch Vereinslokal des Turnvereins, der im Winterhalbjahr auch den Saal für seine Turnstunden nutzte.
Nachdem die Familie Lanz die Gaststätte nicht mehr weiter führte wurde sie zeitweise von der Familie Schieder betrieben. Im Saal wurde Mitte der 1960er Jahre eine Diskothek eröffnet. Pächter war Heinz Weissbart und nach dem Eröffnungsjahr wurde der „Beatschuppen“ „Club 66“ genannt. In den 1970er Jahren pachtete Hans Sedlak den alten Saal und eröffnete darin die bald überregional bekannte Diskothek „Club 74“. Parallel dazu betrieb sein Bruder Peter Sedlak (sen.) die Gaststätte weiter, die nach wie vor ein Dorfgasthaus blieb. Allerdings blieben bauliche Unterhaltungen bis in die 1990er Jahre weitgehend aus. Die Diskothek zog Mitte dieses Jahrzehnts in das Neubaugebiet Auf der Lind und der Saal, zu dem auch die Toiletten der Gaststätte gehörten, wurde schnell baufällig und ist teilweise vom Einsturz bedroht. Auch die Gaststätte wurde dann zeitweise geschlossen
Erst als die Krone etwa 1995/1996 von Michael Kranich übernommen wurde, wurde sie erstmals seit langem wieder modernisiert. In dieser Zeit hatte die Gaststätte den Beinamen „up seits“. Bis heute betrieben das Lokal immer wieder wechselnde Besitzer, so etwa Ruzdija „Rudi“ Lekovic, der bereits im Gasthaus Zur Traube in Bermbach mit seiner jugoslawischen Küche viele Gäste anzog, Nils Günkel oder Cornelia Preuß, die vorher die Linde in Niederems betrieb. Nach mehreren Phasen mit kürzerem und längerem Leerstand wechselten sich ab 2017 verschiedene Pächter ab, die jeweils eine Raucherkneipe mit Automatenspiel in der Krone betrieben. Im Jahr 2019 musste der Straßenseitige Giebel des alten Saales und das Dach des ehemaligen Eingangsbereiches und der Toilettenanlage aufgrund baulicher Mängel abgetragen werden.
Das eigentliche Grundstück ist nach wie vor im Besitz der Familie Lanz.
Quellen: