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Otto Eschenheimer

Otto Eschenheimer wurde am 31. Mai 1898 als Sohn des jüdischen Ehepaares Heiman (Hermann) Eschenheimer und Lisette Eschenheimer geb. Leopold in Esch im Taunus geboren. Er war 1921 Gründungsmitglied des Sportvereins 1921 Esch e.V. Er wanderte später in die USA aus und war mit Mary Eschenheimer verheiratet. Otto Eschenheimer starb am 2. Juli 1946 im Bundesstaat Missouri.
Quellen:
Quelle:
Missouri Digital Herritage, Standard Certificate of Death No. 23164
http://ahnenreich.de/retrospect/juden/index.php?m=family&id=I156953&PHPSESSID=3eac94f544ed6d4a95e6525f88d75576

Gustav Eschenheimer

Gustav Eschenheimer wurde am 19. April 1865 in Esch geboren als Sohn von Feist Eschenheimer und seiner Frau Gretechen (Gerta), geborene Nachmann. Er heiratete Johannette (Jeanette) Goldschmidt und zog er mit seiner Familie nach Camberg. Er hatte mit ihr 9 Kinder, von denen einige bereits vor dem 2. Weltkrieg starben. Er wurde von den Nationalsozialisten vom 14. August 1943 – 14. September 1943 im Sammellager Westerbork in den Niederlanden inhaftiert und am 14. September 1943 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert, wo er vermutlich am 17. September 1943 umgebracht wurde. Seine beiden Söhnen Eugen und Ludwig sowie seine Frau kamen im selben Jahr ums Leben. Nur zwei seiner Kinder, Berthold und Erna, überlebten den Krieg.
Quelle:
Gedenkbuch "Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 - 1945"

 

Hermann Diehl

Hermann Diehl war in den 1950er Jahren Bürgermeister der Gemeinde Esch. 1955 beschaffte er die erste Tragkraftspritze der Feuerwehr.

Quellen:

Kreisausschuss des Untertaunuskreises (ed.) (1950) Heimatjahrbuch ‘Der Untertaunus’.
Freiwillige Feuerwehr 1934 Esch e.V. (no date) Chronik der Feuerwehr Esch. Available at: http://www.fw-esch.de/index.php/verein/cffwesch.

Otto Bund

Otto Bund wurde 1903 geboren. Während der NS-Herrschaft wurden der Turn– und der Sportverein zusammen gelegt. Otto Bund wurde 1935 „Vereinsführer“ des aus der erzwungenen Funktion entstandenen TSV Esch. Nach dem Krieg trennten sich im Jahre 1953 die beiden Vereine wieder und Otto Bund wurde nun Vorsitzender des Sportvereines. Er blieb es bis zum Jahr 1964.

 

Otto Bund war mit Minna Bund, geb. Dächer (*1904 +1993), verheiratet. Er arbeitete als Landwirt und Metzger. Sein Wohnhaus war die spätere Metzgerei Guckes in der Schulgasse 10. Er hatte einen Großonkel der ebenfalls Otto Bund hieß und ein Jahr jünger war als er selbst.

Quellen:

Karl Bund

Karl Bund erhält beim Feuerwehrfest 1984 eine Auszeichnung von Otto Baum. Foto: Fam. Bund

Karl Bund erhält beim Feuerwehrfest 1984 eine Auszeichnung von Otto Baum. Foto: Fam. Bund

Karl Bund wurde 1896 als Sohn von Fritz Bund und Lina Jung in der heutigen Borngasse 1 geboren und starb in den 1980er Jahren. Er heiratete Emma Merkel und wohnte mit ihr im Anwesen Merkel, heute Schwalbacher Straße 21. Der Hausname erhielt sich bis heute.

Karl Bund nahm am 1. Weltkrieg teil. Nach seiner Entlassung aus der Armee nach Kriegsende wohnte er eine Zeit lang in Riedelbach um nicht in der französischen Besatzungszone, zu der Esch gehörte, in Gefangenschaft zu geraten. Wie sich Albert Bund erinnerte, hinderte ihn das aber nicht daran, sich ab und an dennoch nach Esch zu schleichen und dort seinen Besorgungen nach zu gehen.

1934 gehörte er mit seinem Bruder Otto zu den Gründungsmitgliedern der freiwilligen Feuerwehr und war während des 2. Weltkriegs auch deren Ortsbrandmeister. Zudem wurde er nach der Aufstellung des Volkssturms als dessen Leiter bestimmt. Zeitzeugen berichten, dass er diese Aufgabe mit einem gesunden Realismus anging und so wahrscheinlich mit dazu beitrug, dass es in Esch zu keinen nennenswerten Kampfhandlungen beim Einmarsch der amerikanischen Armee gekommen ist.

Zeitweise betrieb er eine Filiale eines in Idstein ansässigen jüdischen Landwarenhändlers namens Goldschmidt. Nachdem die örtliche NSDAP-Führung einen Boykott angeordnet hatte widersetzte er sich diesem noch einige Zeit. Wie sich Albert Bund erinnerte, soll er auch einmal 2 SA-Männer davon gejagt haben, die Kunden am Betreten seines Geschäftes hindern wollten. Negative Konsequenzen verhinderte wohl auch die verwandschafliche Beziehung zum Bürgermeister, der ein Schwager seiner Frau war.

Gemäß Aufzeichnungen von 1943 zur Durchführung des Reichstierschutzgesetzes war Bund Besitzer des „Gemeindebullen“. Karl Bund war in den 1950er Jahren Ortslandwirt der Gemeinde Esch. Von 1953 bis 1968 war Bund Vorsitzender des Turnverein Esch 1893 e.V..

Quellen:

Johannes Bückler

Von Karl Matthias Ernst (1758-1830) - Stadtarchiv Mainz, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6318308

Johannes Bückler, von Karl Matthias Ernst (1758-1830) – Stadtarchiv Mainz, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6318308

Johannes Bückler, Schinderhannes genannt, war ein bekannter Räuberhauptmann, (geb. Herbst 1779 in Miehlen, gest. 21. November 1803 in Mainz). Ende des Jahres 1800 hatte er sich auf der Hasenmühle bei Heftrich einquartiert in der Absicht, bald einen guten Fang im Goldenen Grund zu machen. Mit dem benachbarten Fuchsmüller verstanden sich die Ganoven jedoch schlecht. Diesem wurde gar im Januar 1801 ein Erpresserbrief geschickt um Nahrungsmittel und Werkzeuge für die kommenden Raubzeuge zu erhalten. In dem im Original erhaltene Brief wird auch schon auf geplante Vorhaben in den Nachbarorten, u.a. in Esch, hingewiesen. Dem Fuchsmüller unterdessen wurde gedroht, seine Mühle in Brand zu setzen, sollte er nicht liefern. Die Eiche, an der die Übergabe erfolgen sollte, wurde deshalb später „Schinderhannes-Eiche“ genannt.

Sparwasser Spitzbub. Ir lüffert mürr biß morje Owend 11 Uhr an die Aich am Börner Weg ain Ax, ain Häbeiße, ain groß Laib Brut, ain Schünke und ain Krugk Schnapps. Mürr san vill Kerle unn der Zanfranz, der Husarefritz unn der scheel Hannes iß aach bei mürr. Wenn ir nütt den rote Gückell uff die müll hun wollt, warne ich Euch. Der Zanfranz hat gedrat, er tät, wenn ir den Schnaps net bringt, alles verschieße, waß aus der Müll herauskem. Mürr brauche vill Geldt unn hun kaans, die Julle will ir Korschtgeld un naie Klader hun, drum mache mir hin, wo vill Geldt iß noch Heftrich unn Esch unn weiters, unn wann döß Zeig nit morje Owend do iß unn kaner dorbey, derß gitt unn sacht, obs in Heftrich sauwer iß unn der Scholtes dehaam, sein aich for nix gut unn aier Lewe. Halts Maul unn sag dem steife Pitter nix, der platschts sonst. Ir Spitzbuwe unn Wilbertschneußer. Mürr sein erhliche Leit. Wannß aich aier Lewe lib iß, warne aich nochmals, hallt Baroll.

Johannes dorch den Waldt

Zusammen mit der so genannten „Niederländer Bande“ des Pickard zog er in der Nacht zum 10. Januar 1801 von Heftrich nach  Würges. Dort kam es zum Überfall auf die Turn- und Taxische Posthalterei. Nach dem erfolgreichem Raub, der mit Gewehren und einem abgesägten Baumstamm zum Einrennen der Tür begangen wurde, gingen die Niederländer und der Schinderhannes bei Esch vorbei.

Einer der Räuber ging in den Ort. Sie nahmen einen Juden aus Esch mit zur Hasenmühle um ihm einiges Beutestücke zu verkaufen. Der Schinderhannes benannte später in seinem Verhör in Mainz den Juden mit dem Namen Salomon Herz, der zwischen 18 und 20 Jahren alt gewesen sein soll. Das scheint gemäß Scheibe, 2008, so nicht zu stimmen, da zwar ein Salomon Herz (oder Herz Salomon oder Herz Simon) in Esch existierte, dieser aber wesentlich älter gewesen sein müsste. Herz Simon war der  der Urgroßvater von Hermann Eschenheimer und wurde 1749 geboren. Daran, dass der Name des mutmaßlichen Hehlers nicht genau nachgewiesen werden kann, ist sicher auch die genau in diesem Zeitraum einsetzende Pflicht für jüdische Familien, einen Eindeutigen Nachnamen zu führen, schuld. Diese Regelung hatte zu zahlreichen Namensänderungen geführt. Aufgrund des Geburtstdatums in Frage käme auch ein Großvater oder Großonkel von Hermann Eschenheimer, der einen ähnlichen Namen geführt haben müsste.

Quellen:

Kreisausschuß des Rheingau-Taunus-Kreises (ed.) (1989) Jahrbuch Rheingau-Taunus-Kreis.
Scheibe, M. (2008) Schinderhannes ‘Nichtsnutz, Pferdedieb, Räuberhauptmann?’ Verlag Historische Kommission für die Rheinlande 1789-1815 e.V.

Gustav Ax

Gustav Ax zog 1939 aufgrund der Heirat mit seiner Frau Minna von Grösroth nach Esch.  Ax war nach dem 2. Weltkrieg bis in die 1970er Jahre Vorsitzender der Sängervereinigung 1883 Esch e.V.. Er wird z.B. im Heimatjahrbuch 1950 unter „Das öffentliche Leben im Untertaunuskreis“ erwähnt.
Gustav Ax war später Bürgermeister der Gemeinde Esch.
Quellen:
Kreisausschuss des Untertaunuskreises (ed.) (1950) Heimatjahrbuch ‘Der Untertaunus’.
Sängervereinigung 1883 Esch e.V, (ed.) (1983) 100 Jahre Chorgesang in Esch.

Alof, Marianne

Marianne Alof war Lehrerin an der Volksschule in Esch. Sie wird z.B. im Heimatjahrbuch 1950 unter Das öffentliche Leben im Untertaunuskreis erwähnt.

Quellen:

Kreisausschuss des Untertaunuskreises (ed.) (1950) Heimatjahrbuch ‘Der Untertaunus’.