Johann Conrad Rüger

Johann Conrad Rüger wurde 1665 offenbar der erste Pfarrer nach dem Dreißigjähriger Krieg in Esch. Sein Vater, Georg Christian Rüger, seinerseits Sohn des ehemaligen Walsdorfer Klosterkellers Michael Rüger, war seit 1650 Pfarrer in Walsdorf und hatte sich bis zum Amtsantritt seines Sohnes auch um die wüste Pfarrei Esch mit Reinborn gekümmert.

Pfarrer erwarben in dieser Zeit ihr Einkommen durch einen Zehnten von der Bevölkerung und andere Einkünfte die der Pfarrei zufielen. Aufgrund der Tatsache, das Esch ebenso wie Reinborn und Niederems im Krieg schwer mitgenommen und viele Einwohner tot oder geflüchtet waren, standen zahlreiche Gehöfte leer und der Pfarrer konnte nicht mit einem hohen Einkommen rechnen. Er fand kein Pfarrhaus vor, daher erwarb er eine verwaiste Hofreite und ging neben den Amtspflichten in Esch und Reinborn selbst der Landwirtschaft nach.

1674 war Rügers erste Ehefrau verstorben. Später heiratete eine Anna Elisabeth. Zusammen mit ihr erbaute er mit eigenen Ersparnissen und mit Unterstützung der Gemeinde das Haus in der heutigen Kirchgasse 1 als Pfarrhaus. Eine Inschrift über der Tür zeugt noch heute davon:

Gott sey vns gnaedig und segne uns / Johan Conrad Ruger vnd Ana Elisabeta

Auch dort betrieb er weiter Landwirtschaft, die er jedoch, wohl aus Altersgründen, 1694 an den Pfarrer Johann Henrich Zehner aus Heftrich verkaufte.

1703 verstarb Rüger. Sein Nachfolger wurde Johann Daniel Thiel.

Quelle:

Kreisausschuß des Rheingau-Taunus-Kreises (1988) Jahrbuch Rheingau-Taunus-Kreis.
Bürgerverin Walsdorf e.V. (1994) Rund um den Hutturm - der Bürgerbrief 63. Available at: http://www.walsdorf-taunus.de/vereine/bvw/buergerbriefe/der_buergerbrief_63.htm.

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