Dorfgemeinschaftshaus

Dorfgemeinschaftshäuser entstanden vor allem ab den 1950er Jahren in Hessen durch die Initative „Hessenplan“ des Ministerpräsidenten Zinn. Sie sollten raum für kulturelles Leben im Dorf, aber auch Vereinsräume und Gebrauchsräume für die Dorfgemeinschaft bieten. Ein typisches DGH gab es zum Beispiel in Reichenbach, wo auch Kühlräume, Waschräume usw. für die Bevölkerung vorhanden waren und auch das Feuerwehrhaus dort integriert war.

In Esch gab es ein solches DGH bis in die 1990er Jahre nicht, und da hatte sich der Bedarf an Räumen für den gemeinschaftlichen Gebrauch inzwischen erledigt, da die vom DGH einstmals zur Verfügung gestellten Dienste inzwischen haushaltsüblich geworden waren. Das das DGH den alten Gemeinderaum neben der Gaststätte Zum Taunus und die Turnhalle ersetzen sollte war klar. Diskutiert wurde darüber hinaus die Integration des Feuerwehrhauses. Dies kam dann aber nicht zur Umsetzung.

Dorfgemeinschaftshaus im Bau, Februar 1997. Foto: Günter Seybert

Auf dem Gelände des Riedschen Gutes und des Gasthauses Zum Grünen Baum wurde ab 1996 ein zweiteiliger, dreigeschossiger, teilweise unterkellerter Bau erstellt. Er besteht aus einer Mehrzweckhalle (Sport-Hallenboden und 300 Sitzplätze) mit Umkleiden und Duschen auf der einen und Schankraum, Küche und Thekenbereich mit Toiletten auf der anderen Seite, zwei als „Clubräume“ bezeichneten Räumen im 1. Obergergeschoss, von denen der größere über einen Thekenbereich und beide über eine kleine Küche verfügen. Der größere Raum, Clubraum 1, wurde vor allem für die Nutzung durch die Gesangsvereine vorgesehen und auch als „Sängerraum“ bezeichnet. Er war quasi das Vereinslokal des inzwischen aufgelösten Frauenchor und der Sängervereinigung 1883 Esch e.V., und kann, wie der Clubraum 2, auch für private Feste, Events, Gemeindeveranstaltungen und Firmen genutzt werden.

Dorfgemeinschaftshaus und Brunnenplatz, 2016

Dorfgemeinschaftshaus und Brunnenplatz, 2016

Das Dachgeschoss wird alleine vom Turnverein Esch 1893 e.V. genutzt, der besondere Nutzungsrechte für die Aufgabe der Turnhalle erhalten hat. Dort befinden sich ein Schießstand, eine Toilettenanlage, ein Vereinsraum mit Küche und einem weiteren Thekenbereich sowie ein Mehrzeckraum, der heute von der Fitness-Abteilung genutzt wird, mit Lagerraum und kleinem Büro.

Die Einweihung des neuen DGH erfolgte am 1. November 1997. 1998 wurde die letzte richtige Kerb und damit die einzige im neuen DGH gefeiert.

Derzeit gibt es Bestrebungen, den Platz unterhalb des DGH in Richtung Turnhallenweg als Dorfplatz zu etablieren. 2013 wurde dort ein aus Spenden finanzierter Brunnen errichtet, alljährlich gab es seitdem am Datum der Kerb ein „Brunnen- und Weinfest“. Unterhalb des Brunnenplatzes in Richtung Turnhallenweg entstand ein neuer Kinderspielplatz, der den alten, nun im Rahmen der Bebauung des Turnhallenweges als Bauplatz vorgesehenen Spielplatz ersetzt. Der Vorplatz zwischen DGH und katholischer Kirche wird auch für weitere Feste genutzt, die sich auf die Infrastruktur des DGH stützen können.

Quellen:

11 Gedanken zu „Dorfgemeinschaftshaus

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