Besitzverhältnisse und Einwohner

Flagge des Herzogtums Nassau 1806 – 1866

Um 1300 erfolgt die erste bekannte urkundliche Erwähnung im Zinsregister des Kloster Arnstein. 1357 ist Esch als Besitz des Grafen von Nassau-Idstein verzeichnet. 1566 Unterstand es dem Amt Idstein. Damals gab es 43 nassauische Haushalte im Ort.

Anfang des 17. Jahrhunderts spielten die Pest und Missernten wie etwa die von 1611 den Eschern schwer mit. Vor dem Dreißigjähriger Krieg standen 1630 im Ort 36 Häuser, danach wohnten nur noch wenige Menschen hier und ein Großteil der Häuser war zerstört und erst in den Jahren um 1680 wieder besiedelt. Um 1722 gab es wieder 47 Häuser. 1728 ging Esch an das Fürstentum Nassau-Usingen, 1806 entstand nach den Revolutionskriege das Herzogtum Nassau, wo Esch dann zum Amt Idstein gehörte. 1821 gab es 436 Einwohner. 1863 wurden im „Geschäftlichen Adressbuch des Herzogtums Nassau“ 537 Einwohner verzeichnet. An Gewerben gab es zwei Leineweber, zwei Mahlmühlen, einen Kaufmann ohne Laden, fünf Kaufleute, eine Spedition, vier Fuhrleute, zwei Bäcker, drei Metzger, einen Barbier, drei Maurer, einen Anstreicher, einen Zimmermann, zwei Wagner, zwei Schmiede, drei Schlosser, zwei Schuhmacher, einen Sattler, zwei Schneider, zwei Schreiner und drei Böttcher. Zudem wird der Petershammer als Betrieb zur Hestellung von Stabeisen und als Knochenmühle benannt. Der Ort war also gut ausgestattet, um sich über die Landwirtschaft hinaus selbst zu versorgen.

Nach 1866, nachdem Nassau als Provinz Hessen-Nassau zu Preußen kam, entstand der Untertaunuskreis, dem Esch zugeordnet wurde. So kam Esch dann als Teil Preußens in das Deutsche Reich. In der Volkszählung von 1871 wurden 99 Wohngebäude mit 21 Einzel- und 117 Familien-Haushalten festgestellt. Von den 528 Bewohnern waren 250 männlich und 278 weiblich, 421 waren „ortsgebürtig“. Die Religionsverteilung viel einseitig aus: Es gab 500 evangelische, 14 katholische und 14 jüdische Bewohner. 1895 wurden 662 Einwohner verzeichnet.

Die nächste größere politische Umgliederung ist sicher die Gründung des Bundeslandes Hessen nach dem 2. Weltkrieg zu nennen. Preußen hörte auf zu existieren, der Untertaunuskreis blieb und Esch blieb weiter Bestandteil. Hatte es 1939 noch 622 Einwohner gegeben, wurden 1946 wohl bedingt durch Heimatvertriebenen aus dem Osten, schon 919 Einwohner gezählt.

Nachdem Esch 1972 der Gemeinde Waldems zugeordnet wurde ging der Untertaunuskreis nach mehr als 100 Jahren seines Bestehens 1977 in den neu geschaffenen Rheingau-Taunus-Kreis über.

Quellen:

Königlisches statistisches Büro (1873) Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Hessen-Nassau und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871. Available at: http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb11157798_00006.html.
Staats- und Adresshandbuch des Herzogtums Nassau (1863). Available at: http://www.dilibri.de/rlb/periodical/titleinfo/147294.
Hessische Landesamt für geschichtliche Landeskunde (no date) Historisches Ortslexikon, LAGIS. Available at: http://www.lagis-hessen.de/.

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