Jugendräume

Die Geschichte der „Jugendräume“ in Esch könnte man fast in einer Wellenbewegung zeichnen, mit vielen Tälern und kurzen Gipfeln. Ich erinnere mich gut an unseren Bauwagen. Leider weiß ich nicht mehr, wo der herkam, aber zuerst stand er in der Lindenstraße, da ungefähr wo heute die Bushaltestelle ist. Strom gab’s keinen und geheizt wurde mit einem Ofen. Betrieb war da eigentlich nur nachmittags.

Dieser (oder ein neuer) Bauwagen zog dann irgendwann Mitte der 90er auf den Festplatz um und bekam dort einen Stromanschluss. Das gab einen Motivationsschub, und das Teil wurde innen drin deutlich aufgehübscht. Die Wände zierte bald ein tolles Kuhfleck-Muster. Gestanden hat er da bis Mitte, Ende 1997. Dann konnte, bedingt durch den Umzug des TV in das Dorfgemeinschaftshaus, der alte Schankraum in der Turnhalle als neues „JUZ“ genutzt werden. Da gab es Strom und sogar fließendes Wasser, und vor der Tür stand irgendwann ein Dixi-Klo. Viele erfolgreiche Jahre waren diesem JUZ aber auch nicht beschert, irgendwann kam der Abriss der Turnhalle und damit auch hier das endgültige Ende, wobei man sagen muss, dass bereits davor die Nutzung stark zurück gegangen war. Wie so oft bei solchen Jugendräumen lag das wohl an einem „Generationswechsel“. Die bisherigen Nutzer waren irgendwie aus dem JUZ „rausgewachsen“.

Danach gab es eine lange Zeit ohne ein Jugendzentrum. Ähnliches hatte es schon mal gegeben, denn der oben erwähnet Bauwagen war nicht der erste in Esch. Der damalige katholische „Pfarrer“ (ich weiß ehrlich gesagt nicht was er genau war) Labonte betreute einen solchen Wagen auf der Wiese zwischen der Lederfabrik Beuleke (Roiganse) und der Wiese von Heinz Rücker im Turnhallenweg. Die „jüngsten“ Besucher dürften so drei bis vier Jahre älter gewesen sein als ich. Wie aus der Zeitung „Wir in Waldems“ vom April 1987 zu erfahren ist, trafen sich da Montags ab 16 Uhr die 13 bis 15jährigen und von 18 bis ca. 21 Uhr die älteren Jugendlichen. Freitags war der Bauwagen ab 18 Uhr geöffnet. Auch da war irgendwann Schluss, vielleicht so Anfang der 1990er.

Ende 2011 wurde den Jugendlichen eine von der Dorfgemeinschaft organiserte und von der Gmeeinde finanzierte Containerlösung auf dem Festplatz übergeben. Sie hatte Küche, Toilette und einen großen Jugendraum. Auch diesem JUZ war dann irgendwann mangels weiterer Nutzung das Ende beschieden. Die Container verschwanden nach jahrelangem Lehrstand 2022/2023 im Zuge der Bauarbeiten am Neubaugebiet im Brühl.

Quelle:
http://www.waldems-esch.de/jugend/das-juz-ist-geoffnet-%E2%80%93

Ein Gedanke zu „Jugendräume

  1. Pingback: Turnhalle | Esch historisch

Kommentar verfassen