Ferdinand (Feist) Löwenstein wurde am 11. August 1858 in Langendernbach geboren und war ein jüngerer Bruder von Nathan Löwenstein. Feist heiratete im Jahr 1890 Nathans Schwägerin Rosa Steinberg aus Steinfischbach. Die beiden hatten acht Kinder, Selma (* 1890 Esch, + 1942 KZ Majdanek), David (* 1891 Esch, + 1980 New York), Albert (* 1892 Esch, + 1978 Connecticut), Mathilde (* 1893 Esch, + 1941 Ghetto Minsk), Hugo (* 1895 Esch, + 1959 Connecticut), Frieda (* 1896 Esch, + 1942 KZ Sobibor), Max (+ 1899 Esch, + 1918 im 1. Weltkrieg) und Otto (* 1909 Esch, + 1972 Israel). Feist war in Esch als Vieh- und Warenhändler aktiv, ebenso wie seine Söhne Albert, David und Hugo. Er war Mitglied des Gemeindevorstands der jüdische Gemeinde Idstein. Sein Geschäft war in der Schwalbacher Straße 23. Seine Frau Rosa starb bald nach der Geburt des jüngsten Sohnes Otto im Jahre 1909. Der zweitjüngste Sohn Max fiel 1918 im 1. Weltkrieg.
Im Jahr 1934 übergab Feist seine Geschäfte in Esch an seinen Sohn Albert. David und Hugo waren inzwischen in Idstein tätig. Nach der Machtergreifung des NS-Unrechtsregimes zog Albert Löwenstein 1936 nach Königstein in den Ölmühlenweg 5 und nahm seinen Vater mit. Zuvor hatte es in Esch wohl antisemitische Umtriebe gegeben. So berichtete der Landwirt Wilhelm Jung aus Reichenbach nach dem Krieg, dass er aufgrund seiner Geschäfte mit Viehhändlern aus Esch, bei denen es sich wohl um die Löwensteins gehandelt haben muss, entsprechende Repressalien seitens des NS-Regimes zu erdulden hatte. Albert wurde 1938 zusammen mit seinem Schwager Louis Kahn kurzzeitig interniert, erreichte aber zuletzt seine Ausreise und emigrierte zusammen mit Feist und weiteren Familienmitgliedern im Januar 1939 in die USA. Die Töchter blieben in Deutschland zurück und wurden allesamt von im Rahmen des Holocaust ermordet. Dies erlebte Feist nicht mehr, denn er starb am 17. März 1940 im Bundesstaat New York. Seine Familie wurde in Conneticut sesshaft, wo es heute noch lebende Nachkommen der Escher Löwensteins gibt.
Quellen:
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