Gordon-Benett-Cup 1904

Karte vom Grodon-Benett-Autorennen 1904. Unten links die Idsteiner Chaussee bei Esch.

Karte vom Grodon-Benett-Autorennen 1904. Unten links die Idsteiner Chaussee bei Esch.

Das Grodon-Benett-Autorennen war eine in den Jahren 1900 bis 1905 ausgetragene Motorsprotveranstaltung, bei der sich erstmals internationale Auto-Marken einem Leistungsvergleich stellten. In der direkten Folge entstand der so genannte Grand Prix und danach ab 1950 die Formel 1. Nachdem im Jahr 1903 der Belgier Camille Jenatzy mit einem Mercedes gewonnen hatte, durfte das Deutsche Reich das Rennen 1904 austragen. Die Wahl fiel auf einen Rundkurs von rund 140 km Länge über Usingen — Weilburg — Limburg — Neuhof — Idstein — Esch — Königstein — Oberursel — Bad Homburg, der vier mal durchfahren wurde. In Esch wurden demnach die heutige Schwalbacher Straße, die Limburger Straße und die Frankfurter Straße befahren.

Da das Automobil in dieser Zeit noch so gut wie gar nicht im Taunus verbreitet war, stellte das Rennen einen absoluten Publikumsmagneten dar, und man erwartete, dass eine große Zahl von Zuschauern sich aus den nahen Städten und Dörfern auf den Weg machen würde, um es sich anzuschauen. Auch Kaiser Wilhelm II. kam als Zuschauer nach Bad Homburg. Bereits im Vorfeld hatte dieses Ereignis zu einer für diese Zeit gigantischen Medienresonanz geführt. Zudem waren auch bauliche Voraussetzung geschaffen worden, wie Straßenverbreiterungen, Überhöhungen in Kurven sowie Zuschauerbereiche mit Überbrückungen der Straßen. Am 19. Mai 1904 nahmen Offizielle und Repräsentanten der Regierung die Strecke ab.

Am 17. Juni 1904 wird um 7 Uhr dann das Rennen gestartet. Etwa 20 Fahrzeuge nehmen teil. Auf der Strecke werden teilweise für die damaligen Verhältnisse gigantische Geschwindigkeiten von bis zu 135 km/h erreicht. Zwischen 16 Uhr und 16 Uhr 30 endet das Rennen mit einem Sieg des Franzosen Léon Théry auf einem Wagen des französischen Herstellers Richard-Brasier. Der Kaiser schickt daraufhin ein Glückwunschtelegramm an den französischen Präsidenten. Bei dem Rennen kam es zu keinen Unfällen und es gab auch keine Verletzten. Am Ende hatten, den Berichten zufolge, etwa eine Million Menschen das Rennen vor Ort verfolgt und an vielen Stellen regelrechte Volksfeste mit Bier und Apfelwein gefeiert.

Quellen:

 

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